Falstaff Magazine (Switzerland)
BIER-TROPHY
Klassisches Lager, das beliebte Märzen oder doch lieber ein tropenfruchtiges IPA: Für die Falstaff-Bier Trophy haben wir sie alle verkostet. In 16 Kategorien stellen wir die besten des Jahres vor – aus insgesamt 180 Einreichungen in der Schweiz und Österreich kürte die Fachjury die Sieger.
Die jährliche Verkostung der österreichischen und schweizerischen Brauerzeugnisse und einiger Importbiere ist auch ein Gradmesser für Trends. Die Jury, bestehend aus «Bierpapst» Conrad Seidl, Biersommelier-Staatsmeister Michael Kolarik-Leingartner, BeerKeeper® Roland Graf und Falstaff-Chefredaktor Schweiz Benjamin Herzog, hatte es in diesem Jahr etwa mit einer hohen Anzahl an India Pale Ales (IPA) zu tun. Der Einsatz von Aromahopfen, auch in der Kategorie «Kreativbier» ein grosses Thema, wird immer gekonnter, auch wenn da und dort zu viel Bittere im Abgang registriert wurde. Eine Klasse für sich, auch was die Einordnung jenseits der «Durstlöscherbiere» betrifft, waren wieder die fassgelagerten Biere, die für ein Zusammenspiel aus würzeeigenen
Noten und den Sekundäraromen der Lagerung sorgten. Es ist diese Kategorie, die auch Brücken zu Weinliebhabern schlägt, denen diese Kombinatorik auch aus der Barrique-Reifung vertraut ist. Was nicht bedeutet, dass sich Bier vergleichen muss. Die Möglichkeiten liegen gesetzlich ungleich höher als beim Winzertum: Tannenspitze, Austernschalen, Beeren und andere Früchte sorgen im Verein mit Hopfen und Malz ebenso für eine Ausweitung der Aromen wie Rauchmalz und die bereits erwähnten «Flavour Hops». Dennoch lässt sich zusammenfassend nach 180 Bieren festhalten, dass sich die Sieger fast zu gleichen Teilen auf grosse Klassiker – etwa im Bereich von Märzen, Pils und hellem Lager – und Mikrobrauereien aufteilen. Die FalstaffTrophy 2021 zeigt einmal mehr: Die Vielfalt im Bierglas war nie grösser als heute!