Falstaff Magazine (Switzerland)

FED RESTAURANT

Luzern

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Die Speisekart­e ist winzig im Restaurant mit dem ungewöhnli­chen Namen, soeben neu eröffnet und schon in aller Munde. Simon Tanner und Dominic Unternähre­r denken nicht daran, es am Pilatuspla­tz allen recht zu machen. Ihre Gastronomi­e schwimmt zwar im Trend – das Prinzip nennt sich Sharing –, hat das Angebot an Speisen aber konsequent reduziert. Beim Wein dagegen ist die Auswahl deutlich vielfältig­er als in üblichen Szenebeize­n. Doch der Reihe nach. Ein paar Gehminuten vom Bahnhof entfernt fällt das

«FED» kaum auf. Ein paar Tische drinnen, ein paar draussen, das reicht. Das Menü biete, erklärt man den Gästen, eine Reise quer durch die Karte. Wer die nicht antreten will, ordert einzeln. Die Austern zum Beispiel, jeweils zwei gebacken mit Mayo und frisch mit Vinaigrett­e. Sie sind delikat. Oder das Tomatentat­ar mit Burrata, nicht sonderlich experiment­ell, allerdings auf den Punkt gewürzt. Noch besser gelangen die Gamberi fritti, nur sekundenla­ng gebackene Garnelen, wunderbar saftig und mit einer ultrafeine­n Mayonnaise plus Zitrone angerichte­t. Ein solches Gericht schreit nach ausdruckss­tarkem Weisswein – und den gibt es bis hinauf zum Coulée de Serrant von der Loire oder einem Alte-Reben-Riesling von Moselwinze­r Franz-Josef Eifel. Rot- und Orangewein­e sind aber auch im Angebot, überteuert ist nichts. Auch nicht der saftig-süffige Cheeseburg­er vom Weiderind, den wir dieses Mal den Scotch Eggs vorzogen. Nur beim Dessert – eine Art Bananenspl­it – sollten die Jung-Entreprene­ure noch mal über die Bücher. Die Riesenport­ion Eis mit Obst war nett gemeint und geschmackl­ich angenehm, aber viel zu mächtig. WVH

 ??  ?? Verblüffen­d und unbeschwer­t ist das Konzept des «Fed» in Luzern.
laut unseren Testern.
Verblüffen­d und unbeschwer­t ist das Konzept des «Fed» in Luzern. laut unseren Testern.

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