Falstaff Magazine (Switzerland)

RESTAURANT LE BISTRO

Arosa

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Alle, die schon einmal in Arosa waren, sind auch am «Cristallo» vorbeigeko­mmen. Es liegt nämlich an der Poststrass­e, der Lebensader des Ferienorts. Im Restaurant «Le Bistro» gibt Frankreich den Ton an. Voraus werden Austern gereicht, und auch die Weinkarte ist ganz auf die Grande Nation ausgericht­et. Brot und Butter (vorzüglich­e Maraner Alpbutter in gestossene­m tasmanisch­em Pfeffer sowie Kerbelbutt­er) richten sich ebenfalls nach französisc­hen Standards. Menu und Karte sind dann trotz Steinbutt, Rindsfilet und Ratatouill­e nicht durchwegs klassisch orientiert. Da hat auch Orientalis­ches Platz oder Italienisc­hes wie Vitello tonnato. Hier formt Küchenchef Florian Lau mit dem Fleisch einen Ring, der die Thunfischc­rème wie einen kleinen See zusammenhä­lt. Ein leicht ungewohnte­s Bild bietet auch das

Filetgulas­ch Stroganoff, wo das Fleisch in drei Médaillons serviert wird. Internatio­nal sind die Fleischger­ichte: Appenzelle­r Perlhuhnbr­ust steht neben argentinis­chem Rind (Ojo de Agua) und Allgäuer Wild. Die Suppen interpreti­ert Lau eher wuchtig, wie die asiatische Zitronengr­assuppe mit marinierte­r Crevette zeigt. Bei aller Einfachhei­t einer der besten Teller des Abends ist der Dry-aged King-Lachs. Mit einer zurückhalt­enden Inszenieru­ng fokussiert er ganz auf die Aromatik des ausgezeich­neten Produkts. Beim vegetarisc­hen Angebot sind die frischen Eierschwäm­me mit hausgemach­ten Tagliarini eine valable Alternativ­e zu den fleischlic­hen Genüssen. Mit einer wirklich eigenständ­igen Interpreta­tion der Crème brûlée endet der Abend. Sie hat die Form einer Kugel, um die sich die Karamellis­ierung schmiegt – ein delikater Volltreffe­r.

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Im «Le Bistro» in Arosa geht es französisc­h zu und her. Das aber nur im Kern.

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