Falstaff Magazine (Switzerland)
Der Samstag steht ganz im Zeichen von Kunst und Design. Aber auch die Kulinarik kommt heute ganz bestimmt nicht zu kurz.
Rund um den Naviglio Grande kann man eine morgendliche Lauf- oder Spazierrunde drehen. Wir geniessen einen Espresso und die Ruhe, bevor wir uns auf den Weg zur «Fondazione Prada» machen. Seit 1995 widmet sich die von Miuccia Prada und Patrizio Bertelli geleitete Stiftung der zeitgenössischen Kunst und Kultur, allerdings erst seit 2015 in der unter Federführung von Rem Koolhaas umgebauten ehemaligen Gin-Brennerei. Sie beherbergt neben permanenten Installationen und wechselnden Ausstellungen auch ein von Regisseur Wes Anderson entworfenes Café in cineastischer Retro-Optik.
Gourmets profitieren in Mailand nicht nur von umliegenden Gebieten mit ihren einzigartigen DOP-Produkten wie Bresaola, Grana Padano, Mostarda di Cremona oder Franciacorta, die Stadt verfügt auch über einen der grössten Fischmärkte Europas. Dies erklärt, warum man hier trotz fehlender Küstennähe überall Fisch und Meeresfrüchte in denkbar bester Qualität bestellen kann.
Francesco Costanzos Restaurant «Pasta Madre» macht da keine Ausnahme. Seine Spaghetti alla Chitarra mit stracciatella di burrata und tatar di gamberi rossi haben bereits Kultstatus. Der gebürtige Sizilianer steht täglich in der Küche, alles ist ausgesprochen köstlich und kompromisslos hausgemacht.
Nach einem ausgiebigen Lunch steht unser Nachmittagsprogramm ganz im Zeichen von Stil und Entspannung. Nach einem Abstecher in die inspirierende Welt der Designermöbel im «Nilufar Depot» und einer Stippvisite bei «Armani Libri» machen wir es uns auf dem Dach der ehemaligen Enel-Zentrale gemütlich und geniessen die 360-Grad-Aussicht auf die Stadt. Der eigentliche Clou des «Ceresio 7» ist jedoch der Pool. Von Juni bis September verschmelzen hier die Grenzen zwischen Bar, Lounge, Citystrand-Location und Restaurant – mit Kreationen von Elio Sironi, früher Chefkoch im Bulgari-Hotel.
Unseren Aperitif trinken wir im weitläufigen Garten der «Enoteca Naturale» unweit der Porta Ticinese, dann nehmen wir ein Taxi Richtung Porta Veneziana und lassen den Samstag im Gourmetrestaurant «Røst» ausklingen, das bewusst mit der üblichen Einteilung in Antipasto, Primo und Secondo bricht. Das kreative Team hat sich die Wiederentdeckung traditioneller italienischer Gerichte, selten verwendeter Fleischstücke und vergessener Gemüsesorten auf die Fahnen geschrieben. >