Falstaff Magazine (Switzerland)
CÔTE DE NUITS
Die Côte d’Or bildet das Herzstück des Burgund, von hier kommen die teuersten Weine. Ihr nördlicher Teil, die Côte de Nuits, erstreckt sich im Süden der Stadt Dijon.
Die weltberühmten Weingärten der Côte d’Or reihen sich von Nord nach Süd wie an einer Perlenschnur. Zwischen Dijon und dem Norden von Beaune liegt zunächst die Côte de Nuits, die für ihre grossen Rotweine aus Pinot Noir das Mass der Dinge darstellt. Von Beaune bis Chagny liegt die Côtes de Beaune, wo zwar auch sehr gute Rotweine wachsen, allerdings klar der Chardonnay das Sagen hat.
Die Côte de Nuits wird mit jedem Recht als das «Königreich des Pinot Noir» schlechthin gefeiert, der hier auch als «Pinot Fin» bezeichnet wird. Auf den rund 1600 Hektaren, die sich über 13 Ortschaften verteilen, wachsen die gesuchtesten Weine dicht an dicht. Nicht weniger als 24 Grands Crus weist das Lagenverzeichnis auf, zwei Gemarkungen ragen besonders hervor: Gevrey-Chambertin mit neun Grands Crus und Vosne-Romanée mit sechs Grands Crus. Die weiteren teilen sich die Kommunen Morey-Saint-Denis, Chambolle-Musigny, Vougeot und Flagey-Échezeaux. Was diese besten Lagen so besonders macht, ist ihre perfekte Ausrichtung nach Osten, die Mittelhanglage mit dezenter Neigung, die bei Niederschlägen für eine optimale Drainage sorgt, und die entsprechenden geologischen Rahmenbedingungen – nicht zu fett, nicht zu karg.
DAS MEKKA DES PINOT NOIR
Von Nord nach Ost heissen die wichtigsten Weinorte Marsannay, Fixin, dann folgt die grösste Weinbaugemeinde der Côte de Nuits, Gevrey-Chambertin mit 410 Hektaren, davon neben den neun Grands Crus (75,5 Hektaren) nicht weniger als 80 Hektaren für Premiers Crus. Es folgt südlich Morey-Saint-Denis mit seinen vier Clos-Grands Crus: Clos de Tart, Clos des Lambrays, Clos-Saint-Denis und Clos de la Roche. Danach Chambolle-Musigny mit den beiden Grands Crus Musigny und Bonnes-Mares. Die Klosteranlage von Clos de Vougeot ist mit 50,59 Hektaren und einer von einer einzigen Mauer eingefriedeten Weingartenanlage der grösste Grand Cru des Burgund – hier besitzen rund 80 Winzer einen Teil der Reben. Anschliessend erreicht man Vosne-Romanée, das gemeinsam mit Flagey-Échézeau die rarsten Juwelen unter den Rotweinen des Burgund hervorbringt: Romanée-Conti, La Tâche, La Romanée, Romanée-St.-Vivant, La Grande Rue, Richebourg, Échézeau und Grands-Échézeau heissen die kostbaren Grands Crus. Kurz vor Beaune liegt Nuits-Saint-Georges mit rund 300 Hektaren, die Hälfte davon sind Premiers Crus, davon auch – einzigartig in der Côte de Nuits – 4,3 Hektaren weisser Premier Cru. Corgoloin ist das südlichste Dorf, das noch zur Côte de Nuits gerechnet wird.