Falstaff Magazine (Switzerland)
RESTAURANT TRIANGEL
Paspels
In Paspels im Bündner Domleschg denkt man weniger an ein Musikinstrument, wenn vom Triangel die Rede ist. Eher an das Restaurant dieses Namens – es trägt ihn, weil eine Reihe von architektonischen Elementen als Dreieck angelegt ist. Im Übrigen ist das Lokal ein erdgeschossiger Neubau in der Art eines Wintergartens. Die grosse Fensterfront gibt den Blick frei auf die Burgruine Alt-Sins und die prächtige Bergwelt dahinter. Im Sommer ist die Terrasse die wohl gesuchteste Outdoor-Location zwischen Chur und Thusis. In der Küche setzt Memo Coban zum einen auf italienische Kost, zum anderen auf Fleisch, man gart es hier bevorzugt auf dem JosperHolzkohlegrill. Viel Angus in allerlei Varianten steht auf der Karte, aber auch Wagyu und lokales Weiderind vom Paspelser Biohof Obrecht. Die Tagliata, die wir bestellen, ist mit Augenmass auf die gewünschte Garstufe gebracht und verbreitet Grillnoten, die wir von mediterranen Lokalen kennen. Das Carpaccio ist zwar entgegen unserer Vorliebe dünn aufgeschnitten, dafür schön temperiert – ein Must natürlich, aber das kriegen bekanntlich nur die wenigsten Restaurants auf die Reihe. Wer kein Fleisch isst, kommt hier trotzdem über die Runden. Dies dank schöner hausgemachter Tagliolini mit ausgeprägtem Biss, aber auch sorgfältig zurechtgemachter Bruschette. In diese Kategorie fällt weiter die Karotten-Ingwer-Suppe, mit Austernpilzen, getrockneten Tomaten und Gemüsechips erhält sie eine individuelle Note. Ganz italienisch ist der Ausklang, das Tiramisù comme il faut, der Espresso hervorragend. Zum Schluss ein Augenzwinkern: Den Grappa serviert man in Gläsern, in die ein kreativer Glasbläser eine kleine Steinbockskulptur eingearbeitet hat.