DIE HESSISCHE BERGSTRASSE AUF EINEN BLICK
Größe: 462 Hektar (2022) Durchschnittsertrag im Gebiet: (2010–2022) 69 hl/ha
Qualitativ wichtigste Rebsorten: Riesling, Grauburgunder (weiß), Spätburgunder (rot) Verhältnis weiß zu rot: 79 Prozent weiße Trauben, 21 Prozent rote Trauben
Klima: Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt (für die Station Bensheim) bei 11,1 Grad Celsius, die Sonne scheint an durchschnittlich 1.696 Stunden pro Jahr, die Niederschläge liegen im langjährigen Mittel bei 763 Millimetern (alle Angaben für den Zeitraum 1991–2020) Relief und Höhe: Trotz des Namens »Bergstraße« liegt das Gebiet nur in moderater Höhe zwischen 110 und 270 Metern. Ein sanftes Hügelrelief dominiert, Steillagen findet man am Heppenheimer Steinkopf und in der Zwingenberger Lage Alte Burg
Geologie: Die meisten Weinberge liegen in der Vorzone des Odenwalds auf kristallinen Grundgesteinen, Granit und Granodiorit, überlagert von grusigem, teils flachgründigem Verwitterungsboden, vielerorts auch von Flugsand und mehr oder weniger mächtigem Löss. In Heppenheim findet sich Buntsandstein, in Umstadt östlich von Darmstadt Porphyr
Geschichte: Bereits die Römer errichteten eine «strata montana», eine gepflasterte «Bergstraße» als Verbindung der Neckarmündung bis in den Darmstädter Raum. Weinbau ist in Urkunden des Klosters Lorsch erstmals im achten Jahrhundert erwähnt. Als eigenständiges Anbaugebiet existiert die Hessische Bergstraße erst seit der Reform des Weinrechts 1971 – zuvor waren die Weinberge gemeinsam mit denen der Badischen Bergstraße als Anbaugebiet »Bergstraße« zusammengefasst. Da im Zug des neuen Weinrechts keine Anbaugebiete entstehen sollten, die in unterschiedlichen Bundesländern liegen, wurde die Hessische Bergstraße abgetrennt und, da eine Zusammenlegung mit dem Rheingau nicht sinnvoll schien, als eigenständiges Anbaugebiet geschaffen