Volker Haspel
»Die Zukunft der Gastronomie wird sich verändern.«
Profi Wie geht es Ihnen bzw. Ihrem Unternehmen im Moment?
Volker Haspel Uns geht es aktuell so wie allen Unternehmen in der Gastronomie. Seit dem Shutdown ist unser Umsatz auf knapp zehn Prozent gesunken. Aktuell hat sich die Situation jedoch bereits wieder etwas erholt. Um die Zeit erfolgreich zu überbrücken, mussten jedoch auch wir auf Kurzarbeit zurückgreifen und unsere Ausgaben drastisch reduzieren. Da unser Sortiment auch Produkte für die persönliche textile Hygiene umfasst, war es uns möglich, unser Geschäft aufrechtzuerhalten. Ich persönlich habe mich einigen sozialen Projekten, etwa der Wanderschürze, gewidmet.
Mit welchen Gefühlen blicken Sie in die Zukunft?
Wenn man positiv in die Zukunft blickt, werden sich immer neue Wege eröffnen. Die Zukunft der Gastronomie wird sich bestimmt verändern. Das kann aber auch durchaus positiv sein, da dadurch neue Konzepte entstehen werden. Die Herkunft von Produkten wird noch stärker hinterfragt werden. Damit sind wir am Zahn der Zeit. Unsere Textilien werden fast ausschließlich in Europa, vorwiegend in Italien, Portugal oder Frankreich, produziert. Textildrucke und Stickereien werden direkt vor Ort bei uns im Haus gefertig.
Wie nehmen Sie die Stimmung in der Branche wahr?
Die Stimmung der Branche ist immer noch sehr angespannt. Viele Betriebe haben noch nicht das passende Konzept für die nächste Zeit gefunden oder sind mit der Umsetzbarkeit überfordert. Die Zurückhaltung der Gäste beschleunigt jedoch den Prozess.
Wie wichtig waren und sind individuelle Lösungen für Ihre Kunden?
Wir sind in der Textil- und Modebranche angesiedelt. Flexibilität in Bezug auf Schnitte, Farben und Trends ist in dieser Branche seit jeher unumgänglich. Durch unsere Sonderproduktion in Portugal ist es uns möglich, Textilien auf Wunsch auch in geringen Stückzahlen zu produzieren und direkt vor Ort zu veredeln. Individuelle Lösungen sind somit kein Problem für uns.
Welche Lösungsansätze hatten Sie, um den entgangenen Umsatz abzufedern?
Wir hatten Glück und konnten weitere Kundenkreise erschließen, die außerhalb der Gastronomie liegen. Dazu gehören Lebensmittelhersteller, Einzelhandelsketten und weitere Industrieunternehmen, die unabhängig von der Krise Bedarf an individuell bestickten und bedruckten Produkten und Textilien hatten.
Ihre Schlussworte?
Auch wenn die Situation aktuell schwierig ist, lohnt es sich immer, nach vorne zu schauen und neue Konzepte und Ideen zu entwickeln.