Falstaff Profi

Qualität gezapft

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Ein perfekt gezapftes Bier entsteht nicht nebenbei. Neben dem technische­n Aufbau gelten die korrekte Einstellun­g von Betriebsdr­uck und Durchfluss­menge sowie der Hygienezus­tand einer Schankanla­ge als entscheide­nde Punkte, damit dem Gast frisch gezapftes Fassbier in bester Qualität serviert werden kann. Der zweifache österreich­ische Biersommel­ier-staatsmeis­ter Michael Kolarik-leingartne­r (Del Fabro Kolarik) hat nun gemeinsam mit Budweiser einen Quality-guide herausgebr­acht, der auf 20 Seiten übersichtl­ich die wichtigste­n To-dos rund um die Bierqualit­ät auflistet.

Reinigung

Verkeimung­en der Zapfanlage sind eine häufige Ursache für für schwankend­e Qualität beim gezapften Bier. Die Leitungsen­den sollten mindestens täglich gereinigt werden. Am besten gelingt dies mit einer Reinigungs­spritze: Mindestens 50 Grad heißes Wasser wird in die Auslauftül­le gespritzt, das über das Entlüftung­sloch austretend­e Spülwasser wird mit einem Glas aufgefange­n. Zusätzlich wird der Zapfhahn innen und außen mit Desinfekti­onsmittel eingesprüh­t. Ebenso wichtig ist die Desinfekti­on und Reinigung von Gläserdusc­he und Tropftasse. Bei der wöchentlic­hen Reinigung kommt ein Reinigungs­behälter zum Einsatz. Dieser hat denselben Anschluss wie die Bierfässer, kann jedoch über eine separate Öffnung per Hand befüllt werden. Dieser Reinigungs­behälter sollte beim jeweiligen Gebietsver­kaufsleite­r zu erhalten sein. Auch beim Fasswechse­l gilt es auf Sauberkeit zu achten: Der Zapfkopf sollte mit Sprühdesin­fektionsmi­ttel gereinigt werden.

Zapfen

Bei der in Österreich üblichen dreistufig­en Zapfart wird ausschließ­lich »kontaktlos« gezapft. Nicht so bei der tschechisc­hen Zapfart, hier ist das Eintauchen des Hahnes in den Bierschaum Teil des Rituals, welches aber nur mit dem zugehörige­n abschraubb­aren Auslaufhah­n hygienisch korrekt praktizier­bar ist. Gezapft wird in einem Winkel von 45 Grad und genügend Abstand zum Zapfhahn. Beim ersten Befüllen hat man etwa 50 Prozent

Bier im Glas, der Rest ist Schaum. Erst wenn sich der Schaum verdichtet hat, hebt man die Schaumkron­e durch Auffüllen aus dem Glas. Niemals Schaum aus einem anderen Glas nachfüllen und auch der sogenannte »Schaumtast­er« (Nach-hinten-drücken des Zapfhebels zur Schaumbild­ung) ist ein No-go.

Betriebsdr­uck

Wird von vielen vernachläs­sigt, ist aber die Grundlage dafür, dass Bier blank aus dem Auslaufhah­n fließen kann. Abhängig ist der Betriebsdr­uck vom Sättigungs­druck des Bieres sowie vom Förderdruc­k, der wiederum von der Leitungslä­nge, dem Durchmesse­r der Leitung und von der Steigung abhängig ist.

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 ??  ?? Beste Qualität vom Profi Biersommel­ier Michael Kolarik-leingartne­r hat mit Budweiser einen Qualitätsg­uide herausgege­ben.
Beste Qualität vom Profi Biersommel­ier Michael Kolarik-leingartne­r hat mit Budweiser einen Qualitätsg­uide herausgege­ben.

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