Falstaff Profi

ein einzigarti­ges Blind Tasting mit den Jre zeigt, wie gut doch die alte kuh ist.

Ein umdenken ist notwendig. beim rindfleisc­h blind tasting zeigt sich das fleisch von älteren tieren als gewinner.

- Text alexandra gorsche

Die meisten Züchter in Österreich konzentrie­ren sich auf Fleckvieh und versuchen, möglichst viel Fleisch von jungen Kalbinnen und jungen Stieren zu produziere­n, da dies den höchsten Preis erzielt. Eine außergewöh­nliche Verkostung zeigt, dass jedoch älteren Tieren der Vorzug zu geben ist.

Sechs Jahre Vorbereitu­ng

Michael Wilhelm von der Alpinmanuf­aktur Wilhelm in Sölden und sein Kollege Werner Riml haben in den Jahren 2015, 2016 und 2017 in Summe drei unkonventi­onelle Rinderkreu­zungen vorgenomme­n. Die drei gekreuzten Kälber und auch das reinrassig­e Grauvieh sind in Mutterkuhh­altung aufgewachs­en und verbrachte­n so viel Zeit wie möglich im Freien. Die Sommer über weideten die Tiere mit ihrer Herde durchgehen­d im Ötztaler Hochgebirg­e.

Die Winter verbrachte­n die Rinder im Stall. Die Tiere wurden ausschließ­lich mit Grundfutte­r gefüttert. Dadurch konnten die Rinder langsam und mit viel Bewegung heranwachs­en, wodurch sie feines, intermusku­läres Fett und eine hohe Aromendich­te entwickeln konnten. Das Ziel war es, herauszuar­beiten, welche Rinderrass­en das qualitativ hochwertig­ste Fleisch liefern, ob bestimmte Kreuzungen neues Potential haben und inwieweit das Alter der Tiere relevant ist.

Spannende rindfleisc­h-erkenntnis­se

Die Mitglieder des Koch.campus und ausgewählt­e Geschmacks-experten – in Summe 60 routiniert­e Verkoster – darunter Heinz Reitbauer, Richard Rauch, Andreas Döllerer, Thomas Dorfer und das Team von Falstaff PROFI verkostete­n und bewerteten jeweils das >

> Fleisch. Als geschmackl­ich am spannendst­en, was am Markt schlechte Karten hat: Das Fleisch von älteren Tieren. Nahezu vier Jahre waren zwei der Rinder von Michael Wilhelm alt, ihr Fleisch erhielt die höchsten Noten. Während sie herkömmlic­herweise nur noch als Wurstware verwendet werden. »Hier ist ein Umdenken notwendig«, fordert der Züchter. »Die schnelle Mast ist ein Ergebnis der industriel­len Fleischpro­duktion. Langsam wachsende Tiere bringen aber viel mehr Geschmack.« Ebenfalls unerwartet war die hohe Bewertung des Stierfleis­ches. »Das magere Fleisch des vierjährig­en Stieres ist die billigste Kategorie im Markt, fast ein Abfallprod­ukt. Dabei kann ein älterer Stier, mit der richtigen Genetik von alten Rassen und bei artgerecht­er Haltung, großartige­n Geschmack liefern, wie unser Test beweist.«

 ??  ??
 ??  ?? Michael Wilhelm Sechs Jahre Vorbereitu­ng nahm das außergewöh­nliche Tasting in Anspruch.
Michael Wilhelm Sechs Jahre Vorbereitu­ng nahm das außergewöh­nliche Tasting in Anspruch.
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria