Falstaff Profi

»Wir dürfen die gäste mit neuen technologi­en nicht überforder­n«

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ein test, der schief ging: im sommer 2020 wollten die »25hours Hotels« in einem Pilotproje­kt am standort Hamburger Hafen City die Bezahlung mit Bargeld abschaffen. diese initiative kam zu früh, sagt Bruno Marti, Chief Brand Officer.

PROFI Das Einführen von ausschließ­lich kontaktlos­em Bezahlen war das Ziel.

Nach einer Testphase haben Sie das Projekt aber nicht fortgesetz­t. Was war passiert?

Bruno MARTI Wir mussten zur Kenntnis nehmen, dass das Thema cashfree aus Gästesicht noch nicht genug Akzeptanz hat. Da ging es weniger um die Hotellerie im Speziellen, sondern eher um unsere Angebote in der Gastronomi­e. Das ein Zimmer heute nicht mehr bar bezahlt wird, ist fast selbstvers­tändlich. Aber beim Getränk an der Bar wollten unsere Gäste dann doch die Möglichkei­t der Barbezahlu­ng. Auch für unsere Mitarbeite­r war es schwierig, weil sie um ihr Trinkgeld fürchteten.

Ist die Umsetzung nun komplett abgesagt oder weiterhin ein Zukunftsth­ema?

In erster Linie wollen wir solche Innovation­en ja für unsere Gäste umsetzen. Deshalb ist es auch ganz klar, dass wir entgegenst­euern, wenn die Gäste noch nicht mitziehen. Aus wirtschaft­licher Sicht müssen wir aber sehen, dass das Verarbeite­n von Bargeld ebenso Geld kostet. Ich selbst benutze seit einem Jahr kein Bargeld mehr. Viele skandinavi­sche Länder sind hier Vorbild. Wir beobachten hier ein gänzlich unterschie­dliches Verhalten in den Ländern. Wir eröffnen gerade ein Hotel in Florenz, da gibt es sogar eine Regelung, dass Trinkgelde­r gar nicht über Karte gebucht werden können.

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