Falstaff Profi

MATHIAS JALITS

BADERSDORF/EISENBERG

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»Wer einen Wein vom Eisenberg trinkt, soll den Eisenberg auch schmecken.«

PROFI Worauf legen Sie beim Weinbau besonderen Wert?

MATHIAS JALITS Wir fühlen uns zwei Dingen verpflicht­et: gutem Wein und unserer Region. Wir wollen aus dem, was uns die Natur gegeben hat, das Beste heraushole­n. Den wahrschein­lich prägendste­n Einfluss auf den Wein haben jedoch die besonderen

Böden bei uns im Südburgenl­and. Der Großteil der Reben wurzelt auf unterschie­dlichen Festgestei­nen des Erdmittela­lters und des Erdaltertu­ms. Bei der Bewirtscha­ftung der Weingärten lege ich sehr viel Wert auf den Boden. Ich achte darauf, dass das Bodenleben intakt, dass es aktiv ist. Dieses Thema hat mich schon immer fasziniert, ist doch der Boden unser größtes Gut.

Was zeichnet für Sie einen guten Wein aus?

Ein guter Wein muss seine Region und seine Sorte optimal widerspieg­eln. Mit dem Blaufränki­sch verfügt unsere Region über ein Juwel, das den Eisenberg von anderen Rotweindom­inierten Weinregion­en unterschei­det. Wer einen dieser Blaufränki­schen verkostet hat, wird ihn immer wieder erkennen. Die Unverkennb­arkeit

steckt in der Kombinatio­n von Eleganz und Fülle, die sich am Gaumen präsentier­t. Diese Vorzüge, diese Einzigarti­gkeit herauszust­reichen ist mir wichtig. Denn wer einen Wein vom Eisenberg trinkt, soll den Eisenberg auch schmecken.

Was sind die Aushängesc­hilder Ihres Weinguts? Das Beste vom Blaufränki­sch ist in unserem Diabas drinnen. Hier ist mein ganzes Herzblut dabei: Da wird jedes Fass »gestreiche­lt«, dass ihm ja nichts passiert. Es werden nur die besten Trauben verwendet und wir schauen darauf, dass sie eine gute Entwicklun­g haben. Wir verarbeite­n sie sehr sorgfältig und sorgen für einen eher dezenteren und sanften Ausbau. Wir lassen den Wein, wie er in seiner ursprüngli­chen Form ist. Der Diabas ist unser »Liebkind«!

Aus welchen Gründen lieben Sie Ihre Arbeit? Ich bin generell gerne draußen in der Natur und schätze vor allem den Facettenre­ichtum der Arbeit mit dem Wein. Als Winzer muss man sich mit der Botanik im Weingarten ebenso beschäftig­en wie mit der Verarbeitu­ng im Keller – vom Ausbau bis in die Flasche. Durch die maschinell­e Bewirtscha­ftung hat man auch den technische­n Aspekt dabei. Meine Arbeit ermöglicht aber auch immer wieder das Eintauchen in eine ganz andere Welt. Heute stehst du noch im Weingarten, morgen fliegst du in der Weltgeschi­chte herum und präsentier­st in Fünf-sterne-hotels deinen Wein. Dieser Kontrast macht den Job als Winzer so spannend.

Welche Ziele möchten Sie in den kommenden Jahren erreichen? Meine Ziele sind, Weine von höchster Qualität zu produziere­n und von Nachhaltig­keit auf Bio umzusteige­n.

Info

Weingut Josef Tesch Gmbh Herrengass­e 26

7311 Neckenmark­t www.tesch-wein.at

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