ALEXANDRA GRASKI-HOFFMANN
»Dass die Vievinum als schönste Weinmesse der Welt bezeichnet wird, ist unglaublich ›charming‹.«
PROFI Die Vievinum startet ein Mentoring-programm: Können Sie uns mehr darüber erzählen?
ALEXANDRA GRASKI-HOFFMANN In der österreichischen Winzerszene ist aktuell ein großer Generationswechsel im Gange. Die neu ans Ruder gekommenen jungen Winzerinnen und Winzer stellen die Weichen für die Zukunft des heimischen Weins und damit für einen bedeutenden Teil der Sektoren Landwirtschaft, Handel und Tourismus. Ich habe gemeinsam mit meinem Vater Gerd A. Hoffmann die Vievinum 1998 gegründet. Das sind inzwischen 24 Jahre, in denen ich intensiv mit der österreichischen Winzerschaft zusammenarbeite. Die sich kontinuierlich verändernden Herausforderungen und Bedürfnisse der Winzerinnen und Winzer sind mir somit bestens vertraut, dazu zählt auch die Betriebsnachfolge. Hier ging es der Jugend früher um die Entfaltungsmöglichkeiten im elterlichen Betrieb, dessen Modernisierung oder Ausbau, heute sind es Themen wie Digitalisierung, Internationalisierung, Vernetzung mit dem Tourismus sowie Kreislaufwirtschaft und Klimawandel. Mit der neu ins Leben gerufenen Gerd A. Hoffmann-akademie unterstützen wir junge Winzertalente, indem wir sie im Rahmen eines Cross-mentoringprojekts mit etablierten Größen der heimischen Wirtschaft vernetzen. Für die Newcomer liegen die Chancen darin, neue Kontakte zu knüpfen, aktuelle Fragestellungen aufzugreifen und sich einfach von anderen Erfahrungen und Sichtweisen inspirieren zu lassen.
Was treibt Sie an, »Projekte« wie die Vievinum zu verantworten?
Wir dürfen professioneller Partner für die Winzer sein, dabei neue Entwicklungen und Trends fördern und auch anstoßen. Diesen Beitrag für die heimische Weinwirtschaft zu leisten, erachte ich als Privileg. Dass die Vievinum als schönste Weinmesse der Welt bezeichnet wird, ist unglaublich »charming«. Ich denke, das bewegt auch internationale Weinpersönlichkeiten, die sich sonst eher rar machen, unserer Einladung zu folgen. Erst 2018 konnten wir den legendären Weinkritiker Hugh Johnson bei uns begrüßen und er war begeistert vom Ambiente der Hofburg Vienna und unserer Gastfreundschaft. Das legt die Latte weiterhin sehr hoch. Gerade jetzt möchten wir beweisen, dass Messen dieser Art wieder stattfinden können und Freude bereiten.
Was bedeutet es für Sie, gerade seit Covid wieder mit einer Vievinum präsent zu sein? Natürlich bin ich aufgeregt, wenn wir die
Vievinum eröffnen, aber es gehört bei jeder Messe dazu, ein wenig Lampenfieber zu haben. Das Learning in den vergangenen zwei Jahren war enorm groß und wir durften schon bei anderen Events beweisen, dass Messen sicher stattfinden können. Ich freue mich besonders auf die vielen persönlichen Begegnungen und vielleicht auch auf die eine oder andere Umarmung.
Was werden die Highlights der Vievinum sein? Können Sie uns schon etwas verraten? Allen voran sind die ausstellenden Winzer das zentrale Highlight. Darüber hinaus werden wir wieder ein sehr attraktives Gastland präsentieren, außerdem gibt es die neue School of Wine und auch der Outdoorbereich mit dem kulinarischen Programm wurde neu konzipiert. Ebenso haben wir die Zeit genutzt und im Bereich der Digitalisierung an vielen Rädchen gedreht und auch das Thema Nachhaltigkeit im Sinne von Recycling und Upcycling greifen wir auf.
Die Weinbranche kann hier vieles beitragen.
Was ist der Mehrwert der Vievinum bzw. was macht dieses Format aus?
Die Vievinum vereint alle guten Eigenschaften einer Weinfachmesse in sich, beginnend mit der zentralen Lage und dem einzigartigen Ambiente der Hofburg Vienna als Location – Wien als Kultur- und Weinstadt, hier fühlt man sich wohl. Das macht es auch einfacher, Geschäftskontakte zu knüpfen und zu vertiefen, zumal alle Winzer persönlich anwesend sind. Für uns als Veranstalter haben Service und Gastfreundschaft einen hohen Stellenwert und für die Aussteller ist uns zusätzlich wichtig, dass der Standplatz leistbar bleibt. Ein besonderer Vorzug ist die langjährige gute Zusammenarbeit mit der Österreich Wein Marketing. Für Besucher und Aussteller zählt sicher auch der Aspekt, dass Wien die perfekte Drehscheibe zwischen Ost und West ist.