ALEXANDER OTT DOMINIC BARTL
»Es wird Zeit, dass der österreichische Gastronom von Seiten Technologie und Software gehört wird. Sie muss es schaffen, den Anforderungen der Gastronomie gerecht zu werden, nicht andersrum.«
Alexander Ott und Dominic Bartl sind die Geschäftsführer von »Molzait«. Ein Reservierungssystem, das den Alltag der österreichischen Gastronom:innen nicht nur erleichtert, sondern damit auch die lokale Itlandschaft aufmischt. Als junges Wiener Team verwandeln sie die Wünsche der Gastronomie in eine Applikation, die auf ihre Kund:innen passt wie ein maßgeschneiderter Anzug.
PROFI
Wie verändert Molzait die Verwaltung von Reservierungen?
ALEXANDER OTT Ganz einfach ausgedrückt: Molzait spart Zeit. Und zwar durchschnittlich zwei Stunden. Das schaffen wir rein durch Digitalisierung. Reservierungen zum Beispiel. Oft muss so etwas das Personal während der Arbeitszeit telefonisch oder per Mail verbuchen. Mit Molzait machen Gäste das digital über die Webseite oder auch über Google Maps direkt. Sämtliche Informationen, die Gäste dabei hinterlassen, werden über die Molzaitplattform vom Restaurant digital verwaltet. Alles an einem Ort.
Es gibt natürlich schon viele Betriebe, die von solchen Lösungen Gebrauch machen. Da haben wir jetzt nicht das Rad neu erfunden. Wir behaupten aber, dass auch diese von Molzait profitieren können. Wer Dinge wie zum Beispiel Vorausbezahlung, Ticketing und Kreditkartengarantie nutzen möchte, kann das mit uns tun. Das haben wir eigentlich auf Wunsch unserer bestehenden Kunden eingeführt. Auch verständlich, da es unter Gästen vermehrt zum Trend wird, zu reservieren und nicht aufzutauchen. Da will sich ein Betrieb einfach absichern. Über Molzait geht so etwas auch ganz einfach automatisch.
Welche Motivation steckt hinter der Gründung?
DOMINIC BARTL Wir sind als Softwareentwickler eigentlich schon vor vielen Jahren in die Gastronomie eingestiegen. Der Grund ist einfach der, dass hier noch so viel Luft nach oben war und auch immer noch ist. Viele Gastronomen sind einfach abgeschreckt.
Software in einen Betrieb einzugliedern und dann auf individuelle Bedürfnisse anzupassen, braucht einfach Zeit. Genau davon haben Gastronomen am allerwenigsten.
Und das haben wir uns dann im Endeffekt zum Ziel gemacht: Wie können wir eine Software fürs Gastgewerbe schreiben, die Gastronomen unterstützt und nicht zusätzlich belastet? Keine leichte Aufgabe.
Welche Herausforderungen bewältigen Sie durch Ihre Lösung?
OTT Durch steigende Kosten und immer weniger Personal sind viele dazu gezwungen, gewisse Prozesse zu digitalisieren. Da holt man sich halt oft die Katze im Sack, weil nichts wirklich genau passt. Und das heißt in einem Restaurantbetrieb nun mal oft mehr als für einen Verbraucher im Alltag. Es MUSS passen. Da gibt’s keine Ausnahme. Und genau dem nehmen wir uns an.
Wie genau unterstützt Molzait Restaurants dabei, ihren Reservierungsprozess zu automatisieren?
BARTL Zuallererst richten wir alles gemeinsam mit dem Restaurant ein. Damit stellen wir sicher, dass das System optimal auf den individuellen Betrieb eingestimmt ist. Ab da übernimmt Molzait alles. Von Buchung bis Bezahlung, Änderung, Stornierung und auch Platzvergabe. Das System findet die beste Platzierung, ohne dass sich Mitarbeiter Gedanken machen müssen, wie viel Kapazitäten noch verfügbar sind oder wo Gäste platziert werden können.
Können Sie konkrete Beispiele dafür geben, wie Molzait die Abläufe in einem Restaurant optimiert und Effizienzsteigerungen ermöglicht?
OTT Zum Beispiel haben wir einen Kunden, bei dem vor der Einführung von Molzait ununterbrochen das Telefon geläutet hat und über 100 Emails am Tag beantwortet
werden mussten. Das alles, nur um Reservierungen zu verwalten. Dort läuft mittlerweile so gut wie alles automatisch.
Wir haben aber auch Kunden, die bereits eine digitale Lösung für ihre Reservierungen verwendet haben. Die benutzen Molzait, um spezielle Angebote wie Sonntagsbrunch, Neujahrsdinner und sämtliche andere Special Events zu verwalten. All diese Dinge lassen sich mit verschiedensten Konditionen einrichten und werden online buchbar, ohne Aufwand von Seiten des Personals.
Wie flexibel ist Molzait, wenn es darum geht, unterschiedlichen Bedürfnissen verschiedener Arten von Restaurants gerecht zu werden?
BARTL Die Diversität unserer Kunden spricht in dem Fall für sich selbst. Auf der einen Seite die Bäckerei mit Frühstückskarte, auf der anderen Seite das Fine-dining-restaurant oder die Restaurantgruppe. Alle brauchen im Endeffekt dieselbe Grundlage, aber ab da ist jeder für sich höchst individuell. Und genau das ermöglichen wir.
Wie integriert sich Molzait in bestehende Technologien oder Pos-systeme, die Restaurants möglicherweise bereits verwenden?
OTT Molzait lässt sich bereits mit einigen Pos-systemen verknüpfen. Wir sind jederzeit offen für Integrationen mit anderen Systemen. Nur wenn unterschiedliche Softwareprodukte im Restaurant miteinander kommunizieren, kann man den Gästen den besten Service bieten.
Wie wichtig ist für Molzait das Feedback von Restaurants, und inwiefern fließt dieses in die Weiterentwicklung Ihrer Plattform ein?
BARTL Um ehrlich zu sein, kommen unsere besten Funktionen aus gesammeltem Feedback. Die Gastronomen wissen ja im Endeffekt am besten, was sie brauchen. Wir sammeln und analysieren diese Wünsche und überlegen uns die bestmögliche Umsetzung. Wir sind ein lokales Team, sind immer erreichbar und sitzen direkt an der Umsetzung. Die Stille Post mit Supportmitarbeitern fällt weg.
Der Kunde sitzt bei uns direkt an der Quelle. Das ist bei uns Teil der Qualitätsgarantie.
Könnten Sie uns eine Erfolgsgeschichte teilen, in der Molzait einem Restaurant besonders geholfen hat, seine Reservierungsprozesse zu optimieren und die Kundenzufriedenheit zu steigern?
OTT Unser Lieblingsbeispiel ist da wahrscheinlich die GMS GOURMET Gmbh. Zu der gehören große Namen wie das Café & Restaurant im Kunsthistorischen Museum, der Gerstner K. u. K. Hofzuckerbäcker oder das trude & töchter, das jetzt neu eröffnet hat. Denen war es in erster Linie wichtig, ihre No-show-rate zu reduzieren. Mit Einführung einer Kreditkartengarantie und Vorauszahlungen konnten wir das gemeinsam auf ein absolutes Minimum reduzieren. Wir bekommen dafür vom Kunden immer wieder gesagt, wie sehr ihnen das geholfen hat. Darauf sind wir sehr stolz, denn genau dafür machen wir es ja. Zusätzlich dazu können sie jetzt ihre Reservierungsdaten zentral verwalten und darauf zugreifen. Das macht die Arbeit um einiges leichter.