HERAUSGEBERBRIEF
LIEBE LESERINNEN, LIEBE LESER!
Morgens Kräuter auf Bergen und in Wäldern sammeln, danach im Garten das Gemüse der Saison holen, bei lokalen Bauern Fleisch und Käse einkaufen. So liest sich heute der Tagesplan vieler Köchinnen und Köche im europäischen – auch alpinen – Kochraum.
Mit dem Falstaff Spezial treffen wir genau diesen Zeitgeist. Der Alpenraum ist ein zusammenhängender »Kulturraum der Kulinarik« mit Einflüssen aus allen Himmelsrichtungen. Ein gigantischer Ort der Biodiversität, in der Klima und Lebensweise einen »Biotop« des besonderen Geschmacks entwickeln.
Die Wiederentdeckung dieses Geschmacks steht für Essen ohne Diätwahn, es darf wieder schmecken und manches Mal auch ein wenig Fett dabei sein. Gerade in diesen schwierigen Zeiten tut Genuss auch der Psyche gut. Die Menschen haben etwas entdeckt, was für unsere Eltern und Großeltern selbstverständlich war: die Inspiration des Kochens und das gemeinsame Essen als sozialer Aspekt. Und wir alle vermissen unsere Gastronomie: die Gastgeber und die Orte der Kommunikation.
Die Renaissance regionaler Küche – wir haben Produkte aus allen Regionen der ARGE ALP für Sie vor den Vorhang geholt und vielen Spitzenköchen ihre Kindheitsrezepte und neuen Kreationen entlockt. Von den Alpenrebellen bis zur Frauenpower werden Menschen porträtiert, ohne die eine neue alpine und regionale Küche nicht möglich wäre. Wenn alles wieder so sein wird, wie wir es gewohnt waren, dann werden wir auch wieder in andere kulinarische Welten reisen, aber die Renaissance regionaler Küchentraditionen und einfacher Rezepte wird bleiben.
Unser Plädoyer für Authentizität und Ursprünglichkeit ist auch ein Loblied auf die kulinarische Handwerkskunst. Und eine der besonderen Symbiosen: Maritime Exilanten treffen auf fast vergessene Zutaten aus den Bergen, überlieferte Rezepte bekommen einen Frische-Kick. Das ist Falstaff.
Aromenbotschafter der Alpen. Unser Magazin steht seit 40 Jahren für alles rund um einzigartigen Genuss. In diesem Spezial werden aber nicht nur Lebensmittel vorgestellt, hier geht es auch um Kultur. Und das, was Klima, Boden und das alte Wissen der bäuerlichen Produzenten für eine unverfälschte Küche bereithalten. Wir entdecken für unsere Leserinnen und Leser in jedem unserer Magazine neue kulinarische Welten oder besondere Genuss-Experimente und stellen Köchinnen und Köche vor, die immer »alles, außer gewöhnlich« sind. Pioniere der »alpinen Renaissance« wie Norbert Niederkofler, Andreas Caminada, Rudi und Karl Obauer oder Andreas Döllerer zum Beispiel.
Ein Dankeschön an Leo Bauernberger (GF SalzburgerLand Tourismus), den »Motor« für die Alpine Küche, nicht nur im SalzburgerLand.
Viel Freude mit dem kulinarischen Ausflug in die Alpen.