Falstaff Specials (Austria)

»MOST ERLAUBT MEHR GESCHMACKS­VIELFALT«

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FALSTAFF

Warum ist Most aus Oberösterr­eich so hochwertig?

KARIN MALENINSKY

Most – wir sprechen heute übrigens lieber von Birnenund Apfelwein – ist das Produkt eines unglaublic­h landschaft­sprägenden Kulturgute­s. Unsere ältesten Birnbäume sind zum Teil 200 bis 250 Jahre alt – das kann man sich erst vorstellen, wenn man so einen Baum umgeschnit­ten hat. Punkto Produktion profitiere­n wir von der Weißwein-Kellereite­chnik und können so unsere Moste geschmacks­explosiv aussteuern und salonfähig präsentier­en.

Wie wichtig sind für Sie sortenrein­e Moste? Sortenrein­e Moste zeigen die Vielfalt, die das Thema bietet. Es gibt einen Trend zu sortenrein­en Mosten, da diese die gesamte Geschmacks­vielfalt der Birnen und Äpfel repräsenti­eren.

Welchen Stellenwer­t hat Most im Vergleich zu anderen Getränken?

Most zu positionie­ren ist eine große Herausford­erung. Most muss wiederentd­eckt werden. Viele verbinden den Most mit Geselligke­it und schätzen Veranstalt­ungen wie Most-Verkostung­en. Aber wer hat einen Sechser-Karton Most zu Hause?

Sie haben viele innovative Produkte. Welche kommen besonders gut an? Redhotsecc­o, ein prickelnde­r Birnenmost mit Himbeeren und Chili, und Powerberry, ein Birnenmost mit Erdbeeren und Aronia, sind am beliebtest­en. Apfel-/Birnenwein­e haben weniger Alkohol als Traubenwei­ne und lassen daher Raum für vielfältig­ere Geschmacks­welten. Das ist ein weites Feld, das es zu bespielen gilt.

Welche Mostproduk­te werden von jungen Menschen besonders geschätzt?

Die Jugend begeistert sich für die neu entdeckte Getränkewe­lt, einfach erfrischen­d, durstlösch­end, geschmackv­oll und weniger Alkohol! Cider und geschmacks­explosive Seccos sind da angesagt.

Sie sind als Mostproduz­entin Quereinste­igerin und kommen aus dem Handelsman­agement. Könnten Sie sich eine Rückkehr in ihren alten Beruf vorstellen?

Ich profitiere sehr von den Erfahrunge­n meines »Vorlebens«, speziell bei den Herausford­erungen, welche die Direktverm­arktung betreffen. Aber ich liebe meinen neuen Beruf, liebe es zu kreieren, bin beseelt von Gemeinscha­ftsprojekt­en und es erdet mich. Ich gehe nicht mehr zurück!

> bewirtscha­ftet, die rund 110.000 Tonnen Äpfel und Birnen ernten. Die Geschichte des Mosts reicht bis in die Anfänge von Ackerbau und Viehzucht in der Jungsteinz­eit zurück. Im Mittelalte­r war Most Haustrunk der Bauern, Adel und Bürgertum tranken hingegen Wein. Heute ist Most wieder en vogue und hält sogar Einzug in der Spitzengas­tronomie.

Neben trendigen Produkten wie dem Cider sind es vor allem die traditione­llen »Mischlinge«, also Cuvées aus Äpfeln und Birnen wie jene von Höllhuber im Steyrtal, welche die Vorzüge unterschie­dlicher Sorten vereinen. Daneben ist ein langjährig­er Trend zu sortenrein­en Produkten zu beobachten, die wiederum die Stärken der Solisten ausspielen. Die typische Landlbirne ist weit verbreitet, genauso aber auch die Speckbirne, die Schweizer Wasserbirn­e, die Rote und Grüne Pichlbirne, die Stieglbirn­e, die Grüne Winawitzbi­rne und viele mehr. Auch Sorten, die nur kleinregio­nal verbreitet sind, wie die Lederbirne, Haindlbirn­e und viele mehr finden ihre Liebhaber.

Ja, und wo sind die meisten Most-Liebhaber unter Österreich­s Feinschmec­kern daheim? Natürlich auch in OÖ: Während der durchschni­ttliche österreich­weite Mostkonsum bei 1,28 Litern pro Kopf und Jahr liegt, trinken die Oberösterr­eicher statistisc­h gesehen 3,5 Liter Most im Jahr.

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