DAS ELIXIER DER OBERÖSTERREICHER
Die Liebe zum Vergorenen – von Most bis hin zu Cider & Co
Hiesiger Most ist gesund, schmackhaft und kann inzwischen auf eine jahrhundertealte Geschichte verweisen – immerhin sind viele der Bäume auf den Streuobstwiesen in Oberösterreich, aus deren Früchten der Most gewonnen wird, bis zu 250 Jahre alt. Was die Most-Produzenten aber nicht daran hindert, innovative Produkte am laufenden Band herauszubringen. Denn Most hat weniger Alkohol als Wein und lässt daher mehr Raum für andere Geschmackswelten – Kompositionen mit Beeren und Gewürzen etwa sind äußerst beliebt. Und junge Menschen fühlen sich besonders zu Cider-Produkten hingezogen – auch auf dieser Schiene gibt es Spitzenqualität, eine große Vielfalt und außerdem ein trendiges Design.
Es sind innovative und leidenschaftliche Produzenten wie Karin Maleninsky, Markus Mairinger oder Wilfried Hirschvogel, die dem Thema Most – oder korrekter gesagt Birnen- und Apfelwein – einen neuen Stellenwert verleihen. Sie stehen stellvertretend für engagierte Landwirte, die Tradition leben und neuen Trends und Techniken dennoch nicht abgeneigt sind. Junge Protagonisten wie die Geschwister Wurm wiederum verleihen Most ein modernes Image und bauen Brücken zu anderen Trendprodukten wie etwa Gin.
Rund 37.000 unterschiedliche »Mitarbeiter« hat jede Streuobstwiese in Oberösterreich. Denn so viele Insektenarten sind es insgesamt, die sich in den einzigartigen Biotopen der kultivierten Apfel- und Birnenbäume tummeln. Insbesondere Wildbienen schätzen das große und vielfältige Nahrungsangebot von Obstbäumen und Wiesenblumen.
MOST IST GELEBTE TRADITION
Die unglaubliche Artenvielfalt an Tieren beinhaltet außerdem rund 100 verschiedene Säugetiere und 400 Vogelarten. Die Vereinigung der »Mosttraun4tler« hat den Lebensraum in ihren Streuobstwiesen untersuchen lassen und ist auf spannende Erkenntnisse
DAS THEMA MOST WIRD ZUNEHMEND JÜNGER UND IST SCHON LÄNGST NICHT MEHR VERSTAUBT. GERADE CIDER GILT ALS DOOROPENER FÜR DIE TRENDIGE JUGEND.
gestoßen. Ein einziger Quadratmeter Obstwiese kann pro Jahr etwa 8000 Insekten und andere Kleintiere hervorbringen, die Vögeln und Säugetieren als Futterquelle dienen. »Schützen durch Nützen« lautet daher das Motto der Obstbauern: Der Weiterbestand der Streuobstwiesen ist nur gesichert, wenn sie gepflegt und bewirtschaftet werden. Diese kultivierten Lebensräume sind tatsächlich akut gefährdet. Während es vor etwa 60 Jahren noch 35 Millionen großkronige Obstbäume in Österreich gab, sind es heute nur noch rund 4,5 Millionen. Dieser besorgniserregende Trend kann nur durch eine lebendige Nachfrage nach Birnenund Apfelwein, Schnäpsen sowie Säften gestoppt werden. Oberösterreichs Landwirte tun das ihre dafür – aber auch die Konsumenten sind gefordert, die nicht zuletzt durch die Coronakrise regionaler und nachhaltiger einkaufen.
Oberösterreich steht an der Spitze der neuen Mostqualität. Über eine Million Streuobstbäume werden von den Bauern