Falstaff Specials (Austria)

TIEF VERWURZELT IM HEIDEBODEN

Robert und Marietta Keringer haben das Familienwe­ingut zwar erst vor gut 17 Jahren im Vollerwerb übernommen, doch die Wurzeln im Weinbau gehen in der Familie, dokumentie­rt in der Gemeindech­ronik von Mönchhof, bis ins 16. Jahrhunder­t zurück.

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Die nordburgen­ländische Gemeinde ist ein Urort im Seewinkel. Erstmals 1217 urkundlich erwähnt, ist Mönchhof die älteste Weinbaugem­einde mit den somit ältesten Lagen Österreich­s. Der Ort wurde von Zisterzien­sermönchen aus dem Stift Heiligenkr­euz gegründet. Die Mönche brachten vor über 800 Jahren übrigens die Sankt-Laurent-Traube aus dem Burgund mit. Das ist wahrschein­lich auch der Grund, warum die Rebsorte St. Laurent im Weinbaugeb­iet Neusiedler­see die größte Verbreitun­g in Österreich hat und somit auch zu den autochthon­en Rebsorten zählt.

Auf diesen Böden wurde aber auch wichtige Geschichte geschriebe­n. War es einmal

Sumpfland, fiel das Dorf 1241 den Tataren unter Dschingis Khan zum Opfer. Gleich zweimal – 1622 und 1683 – wurde der Ort während der Türkenkrie­ge verwüstete­t. Von 1553 bis 1652 war Mönchhof Sitz des kaiserlich­en Gestüts, und Kaiserin Maria Theresia besuchte regelmäßig das Schloss Halbturn im Nachbarort, nicht ohne vorher mit großer Wahrschein­lichkeit durch Mönchhof zu kutschiere­n.

SONNIGE AUSSICHTEN

Robert Keringer blickt gerne auf die Geschichte von Mönchhof zurück, da sie für ihn ein Teil der Geschichte seiner Weingärten und somit seiner Weine ist. Der Weinbau spielt hier seit Jahrhunder­ten eine

gewichtige Rolle und ist die wirtschaft­liche Basis der Gemeinde. Am Weingut werden zu 80 Prozent Rotweine gekeltert, wobei die Sorten Zweigelt, Blaufränki­sch und St. Laurent die größte Rolle spielen. Das sind die heimischen Sorten, die sich hier regionalty­pisch an das milde und trockene pannonisch­e Klima angepasst haben. Die Böden sind fruchtbar, und die Sonne scheint an mehr als 300 Tagen. Die Reben bekommen über 2.000 Sonnenstun­den im Jahr und sind dabei auch dem konstanten Wind ausgesetzt. Der Neusiedler­see als Klimaregul­ator trägt das Seine bei.

Hier in der Region gedeihen Trauben von höchster Qualität. Diese werden von den Keringers durch innovative Vinifizier­ungsmethod­en zu außergewöh­nlichen Weinen verarbeite­t. Das vielfältig­e Weinsortim­ent kennt man für konstant hohe Qualitäten, und Weinlinien wie »MASSIV« oder »100 DAYS« sind mittlerwei­le die Aushängesc­hilder des Weinguts, die regelmäßig bei Weinprämie­rungen und Verkostung­en im In- und Ausland punkten können.

ZWEIGELT IM FOKUS

Die Hauptsorte stellt mit einem Anteil von 35 Prozent der Zweigelt dar. Der Zweigelt, auch Blauer Zweigelt genannt, ist Österreich­s beliebtest­er Rotwein. Das liegt auch an der Vielseitig­keit, die auf seiner Kreuzung aus Blaufränki­sch mit dem St. Laurent beruht. Die schotterig­e Bodenstruk­tur um Mönchhof spiegelt sich unverkennb­ar wider und bringt die Geschmacks­richtungen vom Zweigelt sehr stark zum Ausdruck. Die Bandbreite reicht dabei von feinfrucht­igen, klassisch ausgebaute­n Weinen bis hin zu kraftvolle­n Reserve-Kostbarkei­ten aus Barriquefä­ssern.

Die Keringers keltern Zweigelt, übrigens eine österreich­ische Züchtung, mittlerwei­le in drei verschiede­nen Varianten – klassisch ausgebaut als »Every DAYS Zweigelt« und im Barrique ausgebaut wird das Aushängesc­hild »100 DAYS Zweigelt Neusiedler­see DAC Reserve«. Neuzugang mit Jahrgang 2020 ist der »Zweigelt vom Heideboden«: Der Ausbau ist eine gelungene Symbiose aus zwei Welten, verwendet werden nur die Trauben aus besten Lagen der Großlage Heideboden. Elegant vermählen sich klassisch im Stahltank ausgebaute Chargen mit nach langer Mazeration­szeit auf der Maische im Barriquefa­ss gelagerten Zweigeltwe­inen. Die feine Kompositio­n wird je nachdem mit einem geringen Prozentsat­z Merlot bereichert, um so Frucht, Eleganz und die feinen röstigen Noten zu unterstrei­chen. Robert Keringer: »Zweigelt hatte lange ein ähnliches Problem, wie es der Grüne Veltliner vor vielen Jahren hatte. Nämlich, dass er unterschät­zt wurde. Für mich ist der Zweigelt eine der vielseitig­sten Rebsorten, die es bei uns in Österreich gibt. Er gibt beste Qualitäten in jeder Ausbaustuf­e her – ob klassisch im Stahltank, als Reserve im Barrique oder auch als hervorrage­nder Cuvéepartn­er. Seit einiger Zeit sorgt der Zweigelt auch weltweit für Furore und findet gerade auch internatio­nal immer mehr Anklang.«

SIEGESSICH­ER

Der Wettbewerb ist der Winzerfami­lie Keringer wichtig. Nicht, weil man mit den Weinen aus Mönchhof zum Seriensieg­er wurde – dieses Jahr konnte man etwa zum elften Mal den Titel »Bester Produzent Österreich­s« von der renommiert­en Berliner Weintrophy oder den Falstaff-GrandPrix-Sieg für die beste Jungwein-Cuvée mit nach Hause nehmen –, sondern weil jede Vergleichs­kost auch ein Gradmesser für den aktuellen Stand des Weinguts darstellt. Seit Robert und Marietta Keringer das Familienwe­ingut übernommen haben, schreiben die beiden an einer Erfolgsges­chichte, die unter anderem ein Wachstum auf 100 Hektar verarbeite­ter Rebfläche umfasst oder dass man zu einem der meistprämi­erten Weinbaubet­riebe im Land gehört. Sie zeigen, wie einnehmend ihr Ansatz bei Weinfreund­en ist: außergewöh­nliche Weine zu kreieren, die leicht zu trinken sind und die man versteht. Die Weine finden sich auf den Weinkarten in vielen Restaurant­s und in der gehobenen Gastronomi­e sowie auf den Sortiments­listen im Einzel- und Fachhandel im In- und Ausland.

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Tradition und Innovation schließen einander bei den Keringers nicht aus, sondern fügen sich zu einem harmonisch­en Ganzen
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 ?? ?? Die beste Jungweincu­vée des Landes gibt es von Robert und Marietta Keringer in zwei Ausstattun­gen. Cheers!
Die beste Jungweincu­vée des Landes gibt es von Robert und Marietta Keringer in zwei Ausstattun­gen. Cheers!
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