TRADITION VS. CONVENIENCE
FALSTAFF Wie schmeckt Mineralwasser. Können Sie kurz die wichtigste Geschmacksprofile erklären?
GERLINDE MOCK
Mineralwasser erzählt von seinem Terroir. Gekühlte, leicht bis mittel mineralisierte bis ca. 1500 mg/l gelösten Mineralstoffen und CO2-hältige Mineralund Heilwässer erfrischen als Aperitif und begleiten leichte kalte und warme Vorspeisen sowie Weißweine mit klassischem Ausbau. Temperierte Mineralund Heilwässer mit Hydrogencarbonat und Sulfat-Anteil überraschen als alkoholfreie Digestif-Variante. Stille Mineral- und Heilwässer unterstützen tanninbetonte Weine mit Barrique-Ausbau, Cuvées, Lagen-Kaffees und Premium-Spirituosen. Hohe Mineralisierung über 1500 mg/l korrespondiert mit kräftigen Gerichten, Süßspeisen bzw. Weinen mit Restzuckergehalt.
Und der Geruch...
...wird über Reintönigkeit und Aroma von neutral, dezent, mittel bis intensiv definiert. Einige weisen einen eher neutralen Geruch auf, andere erinnern dezent an einen Hauch von Schwefel und Salzwasser. Häufig kommt ein hat metallisch wirkenden Eindruck nach Eisen bzw. Tinte vor. Manche Heilwässer erinnern an Jod, Zitronenzeste, salzige Gischt und grasige Noten.
Welche Trends orten sie in der Branche? Ich sehe Tradition versus Convenience. Einerseits werden Qualität, Natürlichkeit, ursprünglicher Reinheit und ernährungsphysiologischer Wert sowie Vielfalt geschätzt, andererseits gibt es auch beim Wasser den ConvenienceGedanken mit dem Wunsch eines maßgeschneiderten und personalisierten Produkts mit speziellem Mineralstoffzusatz bzw. Kohlensäuresättigung nach Lebenssituation.