DIE SCHOKOLADEN-TOCHTER
Wenn man im Schokoladen-Reich den Namen Zotter trägt, ist das ein großes Erbe und auch eine Verpflichtung. Der Vater von Julia ist der Schokofabrikant, Bio-Landwirt und Andersmacher Josef Zotter, auch der Herr über ein süßes Imperium, das auch weltweit agiert. So hat das oststeierische Unternehmen in der chinesischen Megalopolis Shanghai einen Schoko-Palast eröffnet – Zotter Chocolates Shangai, dessen Generalmanagerin Julia ist. Auf 2400 Quadratmetern können hunderte Schokoladen-Sorten gekostet werden. Julia hat schon ChinaErfahrung, baute sie doch von Mai 2014 bis August 2017 das Schokoladen-Theater in Shanghai auf. Wie ist der Weg einer Tochter des Schokoladen-Königs? Ein Jahr Schulzeit in China, Studium der Lebensmittelund Biotechnologie an der BOKU Wien, Cordon-Bleu-Akademie in Paris mit GrandDiplôme in Patisserie und Cuisine als Jahrgangsbeste und (fast) seit Kindertagen Mitarbeit in der Schokoladenfabrik daheim. In der Zotter-Schokoladewelt wird Schokolade von der Bohne bis zur fertigen Schokoladentafel verarbeitet, das nennt sich Bean-toBar und ermöglicht so ausschließlich in
Bio- und Fair-Qualität zu produzieren. Und auch, die kreativen Ideen von Vater und Tochter sofort in die Tat umzusetzen, egal ob mit Grammeln, Algen, Hanf, Blut,
Haselnuss oder Himbeere experimentiert wird. Die Tochter setzt sich mit ihren Produktideen oft durch, reist viel zu den Kakaobauern, um der Wurzel der Schokolade noch näher zu sein. Dabei liegt ihr vor allem die Qualität der Kakaobohnen und das nachhaltige Wirtschaften am Herzen. »Ich finde, das Unerwartete ist das Schönste, das kann man sich nicht vornehmen. Sicher, ich möchte auch mal die allerbesten Ramen ausprobieren ... aber eine kuhwarme Milch tut es auch. Mich freut es sehr, wenn etwas unerwartet gut funktioniert, die Algenkaramell-Schoko zum Beispiel.«
Den Platz im väterlichen Schoko-Königreich hat sie jedenfalls gefunden. zotter.at