Buschenschank-Genuss. Es ist kein Weiterkommen, die Versuchungen warten links und rechts des Weges.
Von den berühmten Mühen der Ebene kann auf der letzten Etappe, zwischen Ehrenhausen, dem Startpunkt der Südsteirischen Weinstraße, und dem Weitwander-Zielort Leibnitz, keine Rede sein. Entlang an tiefgrünen Wiesen und Äckern, dann wiederum auf Asphaltstraßen, aber immer abwechslungsreich, durch Wälder und kleine Häusersiedlungen. Und es wird ein wenig historisch. Bereits der erste Ort, an dem es vorbeigeht, ist Archäologen wohlbekannt: Retznei. Doch diesmal bleiben Grabungen und Ort rechts liegen, interessanter ist die Buschenschank Zweytick – mit der herzigen Adresse Unterlupitscheni – für einen erquickenden Zwischenstopp. Hier wird sogar der Trend-Drink schlechthin, Wermut, in rot und weiß fabriziert. Die südsteirischen Winzer zeigen sich innovativ. Noch schnell einen Zweigelt-Balsamessig eingepackt und weiter. Aflenz hat einen Römersteinbruch zu bieten, Frauenberg und
Seggauberg, die wenig später folgen, ein Tempelmuseum und ein Schloss.
ETAPPENZIEL
Doch niemand will sich jetzt, so kurz vor dem Ziel, vom rechten Weg abbringen lassen – nicht einmal vom Bio-Weingut Hirschmugl. Das wird ins Wanderbuch eingetragen für einen nachträglichen Besuch, ebenso wie das Genussregal in Vogau bei Ehrenhausen, an dem der Weg am Morgen vorbeiführte, denn wer will schon mit leeren Händen nach Hause kommen? Schloss Seggau ist die letzte Genuss-Station, mit einem immerhin 300 Jahre alten, bischöflichen Weinkeller und prachtvollen Eichenholzfässern. Noch eine kleine Brücke über die Sulm, und da ist es, das grandiose Finale der Etappe 25 und damit des Weitwanderwegs »Vom Gletscher zum Wein«: Leibnitz. Hier ist gut bleiben in der steirischmediterranen Weinstadt. Obwohl: Ein kleiner Berg darf noch sein. Der Kogelberg nämlich, der Hausberg von Leibnitz, also eher ein Hügel. Dort, im Gasthaus Kogel 3, mit schickem Anstrich und ebensolchem Weinkeller, wartet moderne Steirerküche vom Feinsten auf die Wanderer. Grammeln und Sterz, Sulmtaler Hendl und Eierschwammerl. Als Belohnung oder eben einfach so.
Weitere Informationen unter
amainfo.at