BETRIEBSFEUERWEHR DER WIENER STAATSOPER
Als ich jünger war, arbeitete ich in der Taverne meiner Eltern. Abends saß ich dort am Klavier und sang für unsere Gäste. Eines Tages war unter den Gästen eine Gruppe »La Scala«Fans, die mich dazu ermutigten, eine Musikkarriere zu verfolgen. Das tat ich tatsächlich und hatte mein Debüt im Jahr 2001 an der »La Scala« in Verdis »Falstaff« – das Stück spielt in einer Taverne. Ich sang die Rolle des Sir John – der, wie auch ich, ein Gourmet ist – in Häusern auf der ganzen Welt und hatte meinen 250. Auftritt an der Wiener Staatsoper. Während meiner Reisen koche ich für meine Kollegen und veröffentliche die Rezepte online: Für mich ist das ein Weg, mich an die Geschmäcker meiner Heimat zu erinnern, wie etwa an das »Risotto Milanese mit Ossobuco« von meiner Mutter.
Unter Direktor Ioan Holender gab es zum Thema Kochen eine interessante Geschichte: Es wurde, wie auch heute noch regelmäßig, von den Kollegen ein Schweinsbraten im Rohr zubereitet. Dieser aber war aufgrund seines Duftes zum Thema geworden, weil KS Agnes Baltsa mit dem Geruch in der Nase, der ihr das Wasser im Munde zusammenlaufen ließ, nicht singen konnte. Daraufhin kam Direktor Holender zum diensthabenden Löschmeister und meinte: »Hundert Jahre habt ihr gekocht – heute das letzte Mal!« PS: Zum von Direktor Holender angedrohten Kochverbot kam es aber Gott sei Dank nie!