Falstaff Specials (Austria)

BETRIEBSFE­UERWEHR DER WIENER STAATSOPER

- AMBROGIO MAESTRI BARITON, SANG ZULETZT ENDE 2016 DEN FALSTAFF AN DER WIENER STAATSOPER

Als ich jünger war, arbeitete ich in der Taverne meiner Eltern. Abends saß ich dort am Klavier und sang für unsere Gäste. Eines Tages war unter den Gästen eine Gruppe »La Scala«Fans, die mich dazu ermutigten, eine Musikkarri­ere zu verfolgen. Das tat ich tatsächlic­h und hatte mein Debüt im Jahr 2001 an der »La Scala« in Verdis »Falstaff« – das Stück spielt in einer Taverne. Ich sang die Rolle des Sir John – der, wie auch ich, ein Gourmet ist – in Häusern auf der ganzen Welt und hatte meinen 250. Auftritt an der Wiener Staatsoper. Während meiner Reisen koche ich für meine Kollegen und veröffentl­iche die Rezepte online: Für mich ist das ein Weg, mich an die Geschmäcke­r meiner Heimat zu erinnern, wie etwa an das »Risotto Milanese mit Ossobuco« von meiner Mutter.

Unter Direktor Ioan Holender gab es zum Thema Kochen eine interessan­te Geschichte: Es wurde, wie auch heute noch regelmäßig, von den Kollegen ein Schweinsbr­aten im Rohr zubereitet. Dieser aber war aufgrund seines Duftes zum Thema geworden, weil KS Agnes Baltsa mit dem Geruch in der Nase, der ihr das Wasser im Munde zusammenla­ufen ließ, nicht singen konnte. Daraufhin kam Direktor Holender zum diensthabe­nden Löschmeist­er und meinte: »Hundert Jahre habt ihr gekocht – heute das letzte Mal!« PS: Zum von Direktor Holender angedrohte­n Kochverbot kam es aber Gott sei Dank nie!

 ?? ?? »ROSSINI, PAVAROTTI, FALSTAFF: DREI GENUSSVOLL­E BINDEGLIED­ER ZWISCHEN OPER UND KULINARIK« Federzeich­nung von Benedikt Kobel,
Tenor an der Wiener Staatsoper
und Karikaturi­st
»ROSSINI, PAVAROTTI, FALSTAFF: DREI GENUSSVOLL­E BINDEGLIED­ER ZWISCHEN OPER UND KULINARIK« Federzeich­nung von Benedikt Kobel, Tenor an der Wiener Staatsoper und Karikaturi­st
 ?? ??
 ?? ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria