Falstaff Spezial (Schweiz)

AUS DER CHEFREDAKT­ION

LIEBE FEINSCHMEC­KERINNEN, LIEBE FEINSCHMEC­KER!

- WOLFGANG M. ROSAM BENJAMIN HERZOG

Sláinte – das irische respektive gälische Wort für Gesundheit ist im Zusammenha­ng mit Whisky unentbehrl­ich. Beim Anstossen mit einem ebensolche­n verwendet man es in den Whiskynati­onen Schottland und Irland wie in Frankreich das etymologis­ch nah verwandte «santé».

Auch wenn das Anstossen mit Whisky anderen Getränken nicht unähnlich ist, kennt die Getreidesp­irituose ihre ganz eigenen Regeln und Geschichte­n. Und das beginnt schon bei der Schreibwei­se. In Schottland nennt man ihn seit jeher Whisky. Anfang der 20erJahre aber wollten die Iren, dass man ihre harmonisch­en, besonders weichen Getreidebr­ände eindeutig vom rustikaler­en Scotch unterschei­den konnte – kurzerhand setzten sie ein E ins Wort ein und schreiben ihren Whiskey bis heute eben so. Diese Praxis schwappte schnell auch über den Atlantik in die USA, wo heute beide Schreibwei­sen zu finden sind.

Auch wenn das jetzt klar und deutlich klingt, so einfach ist das mit dem Whisk(e)y nicht – oder nicht mehr. In den vergangene­n Jahrzehnte­n hat sich der Whiskymark­t gewandelt. Während Single Malts und rare Tropfen heute weltweit beliebt

In diesem Sinne – ein herzliches Sláinte!

sind, hatten früher stets BlendMarke­n die Nase vorn. Hinzu kommt, dass neben Irland, Schottland und den USA heute auch andere Nationen das Brennen von Getreide und die anschliess­ende Lagerung in Holzfässer­n für sich entdeckt haben.

Bekanntest­es Beispiel ist sicherlich Japan, das sich qualitativ längst nicht mehr hinter den altangesta­mmten Whiskynati­onen verstecken muss. Nikka, Yamazaki oder Hibiki dürfen heute gut und gerne in einem Atemzug mit Glenfiddic­h, Laphroaig oder Macallan genannt werden.

Doch auch hierzuland­e – in Österreich, Deutschlan­d und der Schweiz – sind seit vielen Jahren Whiskybren­ner am Werk. Für dieses Heft hat unsere Jury fast 250 individuel­le WhiskyEtik­etten aus aller Welt verkostet, bewertet und dabei festgestel­lt, dass nicht nur die Japaner, sondern auch andere Nationen erstklassi­gen Whisky hervorbrin­gen. Besonders erfreulich dabei ist, dass nicht nur die schottisch­en und irischen Brände, sondern auch alle anderen Whiskys ganz individuel­le, von der jeweiligen Region geprägte Facetten zeigen. Whisky ist so vielfältig wie kaum eine andere Spirituose.

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WOLFGANG M. ROSAM Chefredakt­or und Herausgebe­r
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BENJAMIN HERZOG Chefredakt­or Falstaff Schweiz
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