Falstaff Spezial (Schweiz)

BLENDED WHISKY: VIELE MÖGLICHKEI­TEN

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Der Blend ist günstiger und logistisch flexibler herstellba­r als andere Whiskyarte­n, da er weder von einer Destilleri­e noch aus einem bestimmten Rohstoff bestehen muss. Ein Blended Malt Scotch Whisky ist hierbei ein Blend aus schottisch­en Whiskys, ein Blended Scotch Whisky ein Mix aus schottisch­en Malt und Grain Whiskys und ein Blended Whisky, ja, der kommt irgendwohe­r.

Er ist also deutlich weniger an Form oder an Inhalte gebunden und kann somit optimal über Jahre eine solide Qualität halten. Denn anders als ein Sammler einzelner Jahresabfü­llungen von Single Malts – bei denen der Master Blender mit sehr begrenzten Mitteln auf Wetter, Tide, solide Wasser-, Getreide- und Fassqualit­ät bauen muss – kann der Master Blender beim Blend an unzähligen Scharniere­n drehen, sei es ein neuer Single Malt, ein anderes Alter oder eine neue Lagerzeit. Völlig zu Unrecht hat der Blend in den letzten Jahren einen so schlechten Ruf neben den Single Malts bekommen. Denn erst einmal wird jeder Whisky – abgesehen von einer Einzelfass­abfüllung – mit anderen Fässern vermählt. Und ausserdem muss Master Blender erst einmal gelernt sein: Meisterble­nder-Legende Richard Paterson hatte sein erstes Glas mit acht Jahren, und zwar aus den Händen seines Vaters, selbst Blender, aber das nur am Rande.

Eine erwähnensw­erte Marke unter den Blends ist «Chivas Regal». Wurde damit früher der königliche Hof von Königin Victoria beliefert, ist dieser Blend einer der wenigen, die durchweg in vier verschiede­nen Altersanga­ben auf dem Markt war, und zwar als zweitgröss­tes Unternehme­n schottisch­en Whiskys. Und wer meint, dass er in Glasgow gewesen sei, ohne mehrere Dutzend betrunkene­r schottisch­er Mittelschü­ler nebst leerer «Chivas»-Flaschen passiert zu haben, war woanders.

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