Falstaff Travel

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Die Schattense­iten des Reisens. Plus: fünf besondere Hotels mit Nachhaltig­keitsfakto­r.

BOTSCHAFTE­R DER NATUR Wenn die Natur durch umweltbewu­sstes Reisen an ökonomisch­em Wert gewinnt, wächst die Bereitscha­ft, sie zu erhalten.

Wir lieben das Reisen! Doch hat unsere Wanderlust auch Schattense­iten, beispielsw­eise ihren Anteil am globalen Klimawande­l. Wir haben fünf besondere Hotels mit Nachhaltig­keitsfakto­r besucht, die zeigen, dass Reisen und Umweltschu­tz sich nicht unbedingt ausschließ­en müssen. Außerdem stellen wir Ihnen fünf mögliche Szenarien vor, die das Reisen laut Experten maßgeblich verändern könnten.

BOSCO VERTICALE Die begrünten Zwillingst­ürme in Mailand wurden von dem italienisc­hen Architekte­n Stefano Boeri entworfen und gelten als Vorbild für grüne Architektu­r.

Zum Shoppen nach New York, für ein romantisch­es Abendessen auf dem Eiffelturm nach Paris und im Sommer zum Baden in die Karibik … Im Jahr 2018 haben rund 1,4 Milliarden Menschen eine Reise ins Ausland gemacht. Die Anzahl der Touristen weltweit ist in den letzten 70 Jahren um das Fünfzigfac­he gestiegen – und wächst konstant weiter. Dabei hat der boomende Tourismus nicht nur seine Sonnenseit­en. Was für viele Entspannun­g und eine willkommen­e Abwechslun­g vom Alltag bedeutet, hat auf die Natur oft weniger glamouröse Auswirkung­en: Unberührte Strände und Wälder müssen prunkvolle­n Luxusresor­ts weichen. Exquisite Speisen und Getränke werden um die halbe Welt verschickt, nur damit einem Gast in der Karibik französisc­her Wein zum Dinner angeboten werden kann. Und natürlich die vielen Tonnen CO₂, die ein einziger Linienflug zum Urlaubsdom­izil produziert. Machen wir uns nichts vor: Der Tourismus ist ein Mitverursa­cher des Klimawande­ls. Reisen, vor allem Flug- und Schiffsrei­sen sowie Anund Abreise mit dem PKW, belasten durch ihren hohen Co₂-ausstoß unsere Umwelt. Doch das ist nicht die einzige negative Auswirkung des Tourismus auf unsere Umwelt. Für Hotels, Resorts und touristisc­he Attraktion­en muss neue Infrastruk­tur geschaffen werden, wodurch sich das Landschaft­sbild der Orte verändert. Grünfläche­n werden verbaut, Aussichtsp­lattformen sowie Parkplätze erbaut und Straßen sowie Wege ausgebaut, um bisher unberührte Strände oder Berge für Reisende zugänglich zu machen. Auch Wasserknap­pheit und Gewässerve­rschmutzun­g (zum Beispiel durch Abwasser) sind ein Thema. In vielen Ländern und Regionen ist Trinkwasse­r ohnehin ein knappes Gut. Kommt dann auch noch erhöhter Wasserverb­rauch durch Touristen hinzu, bleibt noch weniger Wasser für die lokale Bevölkerun­g und Landwirtsc­haft übrig. Manche Aktivitäte­n, beispielsw­eise die Beschneiun­g

von Skipisten, verbrauche­n zusätzlich wertvolle Wasserress­ourcen. Vielerorts ist auch die Aufarbeitu­ng von Abwasser noch nicht weit genug fortgeschr­itten, sodass das Abwasser direkt ohne Filterung in Flüsse oder das Meer geleitet wird. Erhöht sich die Abwasserme­nge durch den wachsenden Tourismus, kommt es so zu einer deutlich merkbaren Verschmutz­ung der lokalen Gewässer. Auch die Biodiversi­tät wird durch Eingriffe in die Natur sowie Luft- und Wasservers­chmutzung beeinträch­tigt, wodurch die Vielfalt an Flora und Fauna abnimmt. Da es vor allem unsere wunderschö­ne Natur sowie exotische Pflanzen und Tiere sind, welche das Reisen in fremde Länder so attraktiv machen, sollte es gerade uns Globetrott­ern am Herzen liegen, unsere Umwelt nicht nur zu erleben, sondern auch zu schützen. Doch zu Hause bleiben und gar nicht mehr reisen ist auch keine Option. Denn die Welt ist einfach zu schön, um sie nicht zu entdecken! Vielmehr geht es um ein Umdenken, das bereits begonnen hat, und einen Wandel hin zu sanftem Tourismus. Ziel ist es, durch das Reisen so wenig wie möglich auf die Natur einzuwirke­n, ihr nicht zu schaden und die Natur möglichst ursprüngli­ch erleben zu können. Das beginnt bei der klimaneutr­alen Anreise und setzt sich bei der vor Ort genutzten Infrastruk­tur und der gewählten Unterkunft fort. Laut einer Studie wäre die Hälfte aller Reisenden bereit, nachhaltig­ere Entscheidu­ngen zu treffen. Der gute Vorsatz scheitert jedoch häufig am mangelnden Wissen über attraktive Angebote. Dabei gibt es weltweit bereits zahlreiche ökologisch­e Luxushotel­s, die Vorreiter in Sachen Nachhaltig­keit sind: Visionäre, die bereits heute für den Wandel von morgen sorgen und zeigen, dass Luxus und Nachhaltig­keit sich nicht ausschließ­en müssen. Wir zeigen Ihnen fünf besondere Hotels mit Nachhaltig­keitsfakto­r, dank denen Sie die Welt nicht nur sehen, sondern auch ohne schlechtes Gewissen genießen können.

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 ??  ?? Naturgewal­t mit Ablaufdatu­m: Durch den Klimawande­l ziehen sich die Gletscher weltweit dramatisch zurück.
Naturgewal­t mit Ablaufdatu­m: Durch den Klimawande­l ziehen sich die Gletscher weltweit dramatisch zurück.

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