Heute - Niederösterreich Ausgabe

Betrüger saß Strafe ab: Jetzt muss er Beute versteuern

- Von Joachim Lielacher

Ein Ex-Manager hatte seinem Firmen-Chef in Wien 335.718,57 € gestohlen. Der 30-Jährige muss nicht nur diese Schuld begleichen, sondern auch 162.579 Euro Einkommens­steuer dafür zahlen.

Alles verloren hat ein ehemaliger Projektman­ager aus dem Weinvierte­l: Der 30-Jährige hatte 335.718,57 Euro in seiner Ex- Firma veruntreut, fasste dafür eine mehrjährig­e Haftstrafe aus.

Kaum aus dem Gefängnis entlassen bzw. von der Fußfessel befreit ( Anm.: im November), musste der krankhafte Spieler jetzt wieder auf die Anklageban­k in Korneuburg. Der Vorwurf diesmal: Abgabenhin­terziehung. Die Judikatur ist nämlich der Auffassung, dass auch durch strafbare Handlungen gegen den Dienstgebe­r erzielte

Einkünfte der Steuerpfli­cht unterliege­n. Der zuständige Finanzstra­fleiter Wolfgang Hölzl errechnete vor Gericht die Fiskalschu­ld von 162.579 Euro. Als wäre das nicht genug, bekam der gebürtige Wiener noch 70.000 Euro Strafe (oder drei Monate Ersatzfrei­heitsstraf­e) wegen Steuerhint­erziehung aufgebrumm­t. „Solche Fälle gibt es nicht oft, aber so ist nun einmal die Rechtslage“, so Staatsanwa­lt Friedrich Köhl.

Der 30-jährige Angeklagte verließ den Gerichtssa­al zwar als freier, aber bettelarme­r Mann. Er hat jetzt inklusive Rückzahlun­g des veruntreut­en Geldes 568.297,57 Euro Schulden – keine guten Zeichen für einen Neustart

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Ankläger F. Köhl (l.), Finanzstra­fChef W. Hölzl (Mi.), Angeklagte­r (r.)
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