Heute - Niederösterreich Ausgabe
Frau soll fremde Gehälter aufs eigene Konto umgeleitet haben
Mit einer billigen, aber effizienten Masche soll eine Ex-Sonderschülerin (23) aus Niederösterreich 75.000 € kassiert haben: Mit gestohlenen Facebook-Daten lenkte sie Gehaltszahlungen um.
Nachdem eine 23-Jährige einen Job abgelehnt hatte und daher vom AMS gesperrt wurde, geriet die ohnedies finanziell angeschlagene Frau in Not. Da diese bekanntlich erfinderisch macht, soll sie es mit einer dreisten Betrugsmasche versucht haben.
Zuerst schrieb sie laut Anklage die Arbeitgeber
von Bekannten an, „informierte“die Chefs über einen angeblichen Kontowechsel und bat um Überweisung des Gehalts aufs neue Konto.
Da dies so gut funktionierte, nahm sie die Daten von wildfremden Menschen von Facebook ( die ihren Arbeitsplatz mit Firmennamen angegeben hatten), entwarf eine E-Mail-Adresse und schrieb massenhaft die Arbeitgeber der Opfer an. Rund 40 Mal klappte die Abzocke, ebenso oft überwiesen die Firmen, ohne nachzufragen. Ihr Ex-Freund (31) soll ihr zwei Mal geholfen haben. Gesamtbeute: 75.000 €.
Mit dem Geld ging es ab in den Familienurlaub nach Tirol – obwohl flüssig, zahlte die 23-Jährige auch dort die Rechnung nicht. Als ein Arbeitnehmer kein Gehalt erhielt und stutzte, begann die Polizei zu ermitteln.
Unglaublich: Zur ersten Einvernahme als Verdächtige kam die Frau nicht, machte munter mit ihrer Masche weiter – erst als sich die Verdachtslage massiv erhärtete, klickten die Handschellen.
„War Ihnen das alles wurscht?“, fragte der Richter beim Prozess in St. Pölten. „Ja“, so die Angeklagte. Der Richter: „Die Tat war wahrlich nicht unraffiniert, aber Sie waren so dämlich, das Geld aufs eigene Konto überweisen zu lassen.“
Die Urteile: zwei Jahre teilbedingte Haft für sie, davon acht Monate unbedingt, acht Monate bedingt für den Ex. Und: Sie dürfte besachwaltet werden