Heute - Niederösterreich Ausgabe

Tschechien und Slowenien punkten in Österreich mit kurzer Anreise

-

Kohlhauser (Russland): Ja, das heißt, dass man nicht so viel Angst hat wie früher. Denn Russland ist eines der Länder, das viel mit Stereotype­n und Ängsten zu kämpfen hat.

Giurca (CT): Das Thema Digitalisi­erung hat zwei wichtige Dinge gebracht. Zum einen ist es ein Instrument, das uns die Arbeit erleichter­t, und natürlich gibt es Veränderun­gen, wo und wie wir uns die Informatio­nen holen. Auf der anderen Seite sind die Bedürfniss­e der Menschen nicht anders geworden. Wir wollen essen gehen, reisen genauso wie früher, nur haben wir eine größere Quelle an Informatio­nen. Somit haben wir auch viele Fake-News und die Kontrolle verloren. Denn heute kann jeder, egal wo er sitzt und was er weiß, Meinungen schaffen und weltweit publiziere­n. Mittlerwei­le gibt es schon viele Beispiele von Leuten, die irgendwohi­n auf Urlaub gefahren sind, wo es überhaupt kein Hotel gibt. Und nicht zu vergessen bei selbst gebastelte­n Reisen: Wenn dort Probleme auftauchen, wie jetzt mit Germania, dann ist man ganz auf sich allein gestellt. Ich glaube, es kommt der Tag, an dem digital auch banal wird.

Zugang zu Informatio­nen ist anders geworden

Marschall (USA): Das Internet hat mittlerwei­le ein Überangebo­t an Informatio­nen, und es ist nicht immer maßgeblich belegt, wie alt diese Informatio­nen sind. Das ist das allergrößt­e Problem. Dann gibt es natürlich noch selbst ernannte Gurus, die sowieso alles besser wissen und eigene Wege befahren. Schuld sind dann die anderen: „Aber wir haben uns alles selbst besorgt und alles viel besser, viel toller gemacht.“

Polasek ( Tschechien): Die Städte sind im Internet sehr gut aufgearbei­tet, das machen sich die Leute selber. Sobald es hinausgeht, endet es. Dann sind die Informatio­nen nicht da, denn Blogger etwa konzentrie­ren sich auf Städte wie Prag, Brünn und vielleicht Ostrau.

Internetre­isen kaum billiger als Veranstalt­erreisen

Heute: Wie entscheide­nd ist denn die Preisgesta­ltung?

Chicanaux (Tunesien): Da geht es oft um 5 Euro, je nach Katalogbla­tt – verschiede­ne Veranstalt­er, selbes Produkt.

Kammerer (Italien): Natürlich ist der Preis entscheide­nd. Wir stellen fest, dass die Österreich­er im Urlaub gerne Geld ausgeben.

Ziegler (Malta): Der Unterschie­d zwischen einer Pauschalre­ise und dem online Zusammenge­sammelten ist nicht mehr sehr groß. Es gibt schon so gute Angebote, wo der Kunde sagt, ich gehe ins Reisebüro und muss mich nicht selber um alles kümmern.

Chicanaux (Tunesien): Ich bin überzeugt, dass die heutige Generation nicht wegen des Preises nicht im Reisebüro bucht, sondern weil das Kaufverhal­ten ein anderes ist. Die gehen nicht mehr in ein Geschäft. Die kommen gar nicht mehr auf die Idee, die bestellen das einfach

Yvette Polasek setzt auf Städtereis­en.

im Internet, wie Essen oder Gewand.

Szelag (Polen): Junge Leute fliegen am Freitag, egal wohin, wichtig ist der Preis. Am Montag sitzen sie im Büro. Wo warst du? Keine Ahnung, war fein, aber der Kater ist groß! Das sind die Kunden im Internet, junge Leute kaufen gar nichts im Reisebüro. Wenn wir alles digital machen – die Zentrale verlangt von uns Blogger, Internetse­iten –, dann komme ich mit diesen Informatio­nen bei meinen besten Kunden in Österreich nicht durch. Bisher wurde das durch Flugpreise über 300 Euro erledigt. Wer von den jungen Leuten will das zahlen für ein Wochenende? Jetzt bekommen wir die billigen Flugverbin­dungen, da muss ich die Strategie ändern.

 ??  ?? Simion Giurca unterstrei­cht: Gesicherte Informatio­nen gibt es bei Tourismusb­üros.
Simion Giurca unterstrei­cht: Gesicherte Informatio­nen gibt es bei Tourismusb­üros.
 ??  ?? Selbst ernannten Gurus und Bloggern sollte man nicht alles glauben, so die Runde.
Selbst ernannten Gurus und Bloggern sollte man nicht alles glauben, so die Runde.
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria