Heute - Niederösterreich Ausgabe
Schiri-Boss: „ Zu hohe Zahl an klaren Fehlern“
Österreichs oberster Referee nimmt im „Heute“- Talk seine Schützlinge in die Pflicht
Nur kurz atmen Österreichs Referees nach einer langen Saison durch. In Obertauern steht nächste Woche ein großer Lehrgang am Programm. Dabei geht es auch noch um die alte Saison. Etliche Pfiffe hätten einer Überprüfung des Video-Beweises, den es bei uns derzeit noch nicht gibt, nicht standgehalten. „Es gab ganz klar eine zu hohe Zahl an klaren Fehlern. Über die ganze Saison gesehen waren es zu viele. Das ist nicht das, was wir erwartet haben“, stellt ÖFB-Schiri-Boss Robert Sedlacek im „Heute“- Gespräch seinen Unparteiischen die Rute ins Fenster.
Vor allem das Frühjahr liegt dem 63-jährigen Wiener, der selbst 130 Bundesliga-Einsätze als Referee hinter sich hat, schwer im Magen. Höhepunkt: Im allerletzten Spiel der Saison übersah Robert Schörgenhofer ein klares Handspiel im Strafraum von Sturms Eze, kostete so Rapid vielleicht die Teilnahme am Europacup. „Wir haben gegen zwölf Mann gespielt“, schäumte Rapid-Sportchef Zoki Barisic. Spieler wünschten sich sogar Konsequenzen für den
Schiri? Gibt es
Schiri-Boss Robert Sedlacek
die? „ Nein“, sagt Sedlacek. „Schörgenhofer wird jetzt nicht zu einer persona non grata. Auch Spieler machen Fehler. Aber es war ganz klar ein Wahrnehmungsfehler des Referees, der nicht hätte passieren sollen. Das wurde intern auch angespro
chen. In dieser Szene hätte aber auch der Assistent dem Schiedsrichter helfen können.“
Fix: Der ÖFB-Schiri-Chef will nächste Saison eindeutig weniger Fehler seiner Schützlinge sehen. Helfen könnte dabei auch eine neue Hand-Regel. Ab sofort gelten auch unbeabsichtigte Handspiele als Verstoß. „Ein Ermessensspielraum bleibt dennoch“, sagt Sedlacek. Bleibt der VideoBeweis. Der aber kommt in Österreich nicht vor der Saison 2020/21. Zu stemmen wären die Kosten (rund 1,5 Millionen Euro pro Saison) und klare Vorgaben der FIFA