Heute - Niederösterreich Ausgabe
„Heute“traf den Kurz-Prediger
Dieses Interview war ein Segen
Gott ist überall. Sein Bodenpersonal auch. Instagram-Nachricht Sonntagabend an Ben Fitzgerald, es ist 21.33 Uhr – nur wenige Stunden, nachdem er Sebastian Kurz mit einem Segensgebet in der Wiener Stadthalle überrumpelt hatte: Können wir uns zum Interview treffen?
Die Antwort langt 2.39 Uhr ein, fällt göttlich knapp aus: „Bin dabei.“Und tatsächlich: Montagmittag erscheint er auf der Hotelterrasse, direkt an der Donau gelegen. Der 36-jährige Australier trägt ein blassrosa TShirt, Tom-Ford- Shades, Sneakers. Sein Händedruck ist sanft. Am Ringfinger hat er das Wort „Jesus“tätowiert.
Ob er, der evangelikale Prediger, die segensreiche Berichterstattung gesehen hat? „Selbstverständlich. Ich freue mich immer über gute Presse“, sagt Ben. Und Wien, ja Wien mag er überhaupt: „Es war die erste Stadt in Übersee, die ich vor sieben Jahren bereist habe. Ich habe mich sofort verliebt. Die Menschen hier sind sehr leidenschaftlich.“
Wie auch das Gebet für Kurz: „Vater wir danken dir so sehr für diesen Mann.
Die Weisheit, die du ihm gegeben hast. Und das Herz – für dein Volk .“Ausgemachte Sache, unkten Kritiker.
Was Fitzgerald ärgert: „Mir tut das leid für Sebastian Kurz, den wir bereits vor sechs Monaten als Kanzler eingeladen hatten. Der Segen war nicht geplant – wie auch seine steife Reaktion gezeigt hat.“Ob er die Sache nachträglich bedenklich sieht? „Gar nicht. Ich bin der Meinung, dass man Politiker nicht nur kritisieren, sondern auch für sie beten soll. Ich tue das auch nicht nur für Sebastian Kurz, sondern für jeden anderen, der das wünscht.“Gesagt, getan. Fitzgerald legt dem bittenden „Heute“- Reporter die „Hand Gottes“auf. Fühlt sich besonders an. Noch besser dann, als er mir eine Weltreise („Herz öffnen“) in Aussicht stellt.
Auch Fitzgeralds Trip zu Gott, dem Herrn, war ein weiter: Erst 2002, als es ihm sehr schlecht ging, hat Gott ihn (oder er Gott) gefunden. „Ich saß im Wohnzimmer. Mein Vater hatte sich das Leben genommen, ich war Drogendealer. Dann kam Jesus und sprach zu mir. Ich antwortete, musste weinen – und war danach ein völlig neuer Mensch.“
Ob er nach wie vor täglich mit Jesus in Austausch tritt? „Ja.“Als Allererstes in der Früh? „Manchmal checke ich aber mein Instagram vorher“, lacht er. Bei seinen „ Awakening Europe“-Events (Stadthallentickets kosteten 10 € für vier Tage) will er andere auf kurzem Weg zu Gott führen.
Nicht immer ganz freiwillig