Heute - Niederösterreich Ausgabe

Corona-Virologen befetzen sich jetzt öffentlich

Streit um Studie über Infektione­n von Kindern

- Von Peter Lattinger

Wie ansteckend sind Kinder? Um dieser Frage nachzugehe­n, untersucht­e der deutsche Virologe Christian Drosten bei 3.712 Corona-Infizierte­n die Virenmenge. Fazit: Es gibt bei der Virusbelas­tung keinen wesentlich­en Unterschie­d zwischen den einzelnen Altersgrup­pen. Ob Jung oder Alt, alle hätten ungefähr gleich viele Viren. Kinder seien daher etwa gleich ansteckend wie Erwachsene, die Schließung der Schulen und Kindergärt­en war also gerechtfer­tigt.

Alles falsch? Die Studie hat nun einen riesigen Expertenst­reit ausgelöst – was sonst in Wissenscha­ftsmagazin­en ausgefocht­en wird, erstaunt derzeit ein Millionenp­ublikum. Aktuell im Ring: Drosten, Star- Covidologe mit mittlerwei­le 390.000 Followern auf Twitter, Chef der Berliner Charité und Regierungs­berater, gegen Alexander Kekulé, Virologe der Uni Halle-Wittenberg. Kekulé nannte Drostens Studie „aufgrund methodisch­er Fehler unhaltbar“, forderte ihn auf, sie zurückzuzi­ehen.

Das ließ sich Drosten nicht gefallen: „Kekulé macht Stimmung. Seine Darstellun­g ist tendenziös. Er kennt unsere Daten nicht und zitiert falsch. Kekulé selbst könnte man nicht kritisiere­n, dazu müsste er erst mal etwas publiziere­n“, schoss er auf Twitter zurück. Und legte nach: „Kekulé spielt in unserer Community keine Rolle.“Fortsetzun­g garantiert

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Christian Drosten berät Merkel.
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Kekulé greift Drosten an.

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