Heute - Niederösterreich Ausgabe
„Ich bin Österreichs Profi-Kuschler“
Berührungsängste kennt Goran I. (51) nicht: Der Innsbrucker kuschelt seit drei Jahren professionell mit Fremden. Gegen Bezahlung, aber ohne sexuelle Hintergedanken.
„Der Körperkontakt ist wie eine Nahrung für mich, er erfüllt mich mit Energie“– Goran I. (51) ist derzeit Österreichs einziger Profi-Kuschler vom Verein „Die Kuschelkiste“. Für 70 Euro pro Stunde schmiegt sich der Innsbrucker an völlig Fremde: „Wichtig ist: Sämtliche Handlungen, die in Richtung Sexualität gehen, sind nicht erlaubt. Das fängt schon bei den Berührungen an. Brüste, Po und Genitalien sind tabu, auch Griffe unters TShirt oder bestimmte rhythmische Bewegungen sind verboten“, so der hauptberufliche Lebens- und Sozialberater zu „Heute“.
Trotz dieser Vorkehrungen kann es Goran I. aber nicht immer verhindern, dass sein Körper auf die Berührungen reagiert: „Wenn mich eine plötzliche Lustwelle überkommt und sich das auch körperlich bemerkbar macht, dann wechsle ich die Körperposition oder plaudere ein bisschen. Dann komme ich da ganz schnell wieder raus.“
Derzeit werden die Kuschel-Sessions unter Einhaltung der 3G-Regel abgehalten, seit dem Frühling steigen wieder die Anfragen: „Wir alle haben ein Grundbedürfnis nach Nähe und Geborgenheit. Das hat sich durch die Lockdowns verstärkt. Meine Kundinnen sind oft Frauen ab 30, die einsam sind, weil sie längere Zeit keinen Partner hatten. Aber auch Frauen mit Partner, die sich nach bestimmten Berührungen sehnen“, so der Single abschließend