Heute - Niederösterreich Ausgabe
„Wer lange raucht, hat hohe Wahrscheinlichkeit auf COPD“
Bis zu 500.000 Österreicher leiden an einer COPD. Was die Alarmsignale für eine Erkrankung sind und welche Faktoren beim Rauchen entscheidend sind, erklärt Prim. Priv.-Doz. Dr. Arschang Valipour.
Was ist eine COPD? Dr. Valipour: Eine COPD ist eine chronische, nicht heilbare Erkrankung der Lunge. Zu 80 Prozent wird sie durch das Rauchen hervorgerufen. Die jahrelange Schadstoffbelastung der Lunge führt zu einer Entzündung in den Atemwegen. Folglich kommt es zu einer Schwellung der Schleimhaut in den Bronchien und zu einer Zerstörung der für unsere Sauerstoffaufnahme und Atmung notwendigen Lungenbläschen. Wir haben zwei Krankheitsteile: die chronische Bronchitis und ein Lungenemphysem.
„Heute“: Wie merke ich, ob ich davon betroffen bin?
Dr. Valipour: Zunächst gibt es eher unspezifische Beschwerden. Raucherhusten, vermehrte Schleimbildung, vermehrter Auswurf und meistens, das ist das Tückische, Atemnot lediglich bei schwerer Anstrengung. In vielen Fällen sind das Personen, die eine erhöhte Anfälligkeit für Infekte haben. Wenn ein Raucher immer im November eine Bronchitis hat, kann eine zugrundeliegende COPD eine Rolle spielen. Bei vielen ist die COPD nicht diagnostiziert, die Dunkelziffer beträgt rund 50 Prozent.
„Heute“: Wie sehr müssen sich Raucher wegen COPD sorgen?
Dr. Valipour: Fast jeder zweite
Raucher, der 20 Jahre lang geraucht hat, hat zumindest eine milde Form der COPD. Drei Faktoren sind entscheidend. Erstens: Wann hat man mit dem Rauchen angefangen? Je jünger, desto schlechter. Zweitens: Wie viel raucht man? Es macht einen Unterschied, ob man fünf, zehn, oder 40 Zigaretten am Tag raucht. Drittens: Wie hoch ist die zusätzliche Schadstoffbelastung, zum Beispiel im Beruf?
Heute“: Wie wirkt sich COPD auf die Lebenserwartung aus?
Dr. Valipour: COPD-Patienten leben im Durchschnitt leider zehn Jahre weniger