Heute - Niederösterreich Ausgabe
„Fahre mit der Fähre zu den Heimspielen“
Venedig-Legionär Schnegg vor „Ibra“-Duell
„Ich fahre mit der Fähre zu den Heimspielen. Anders ist das Stadion nicht erreichbar“, erzählt Venedig-Legionär David Schnegg „Heute“. Heute trifft er auf Milan und Superstar Zlatan Ibrahimovic. „Das wird speziell“, weiß er.
Der 22-Jährige ging den anderen Weg in den Profifußball. „Ich hatte nie den Plan, Profi zu werden. Ich war zwar in einer Akademie, die ich aber nach einem Jahr abbrach, weil ich nicht mehr kicken wollte.“Der Tiroler begann eine Maler-Lehre, kickte in Liga fünf. „Nur zum Spaß. Doch dann hat mich der Silberberger zu Wattens geholt.“Über Liefering, den LASK und wieder WSG Tirol schaffte er den Sprung zu Venezia.
„Es ist sehr schön, aber anders als in Tirol. Ich kann jeden Tag mit kurzer Hose rausgehen“, grinst Schnegg. Er selbst lebt im Vorort Mestre. „In Venedig selbst lebt nur ein Spieler von uns – und der ist dort aufgewachsen.“
„In drei Wochen mehr Taktik als in Österreich“
David Schnegg
Sportlich fiel die Umstellung schwerer. „Die Trainings dauern hier drei Stunden, alles ist auf Taktik bezogen. Es ist ein ganz anderer Fußball. In den ersten drei Wochen habe ich mehr an Taktik gearbeitet als in drei Jahren in Österreich. Aber ich merkte, ich bin wirklich gut darin.“Auf Italienisch versteht er die Basics, „der Kurs für Legionäre startet bald“. Das Dolce Vita sei natürlich „verführerisch“. „Ich war aber zum Glück früher als Maler viel am Abend unterwegs.“Dass Cristiano Ronaldo Italien verlassen hat, findet er „extrem schade“. „Er war immer ein Idol.“Heute wartet „Ibra“, der zuletzt gegen Lazio traf. „Für uns geht es um den Klassenerhalt.“