Heute - Niederösterreich Ausgabe

Rendi-Wagner und Doskozil „sind ja eh schon erwachsen“

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Pandemie, Teuerung, SPÖ-interne Querelen – auch in der stillen Zeit hat Wiens Stadtchef Michael Ludwig gut zu tun. Dank nur 19 Grad in seinem Büro behält er dabei einen kühlen Kopf.

„Heute“: Frisch haben Sie’s hier! Ludwig: 19 Grad – ich will damit für Verständni­s werben, dass es die Mitarbeite­r der Stadt gerne etwas wärmer haben. Mir macht’s nix, ich bin gut im Fleisch – aber wenn man den ganzen Tag sitzt, sind 19 Grad schon sehr kühl.

„Heute“: Apropos: Das Klima zwischen SPÖ-Chefin Rendi-Wagner und Burgenland­s Landespart­eichef Doskozil ist unterkühlt. Sorgen Sie für Weihnachts­frieden? Ludwig: Sie sind ja erwachsene Menschen und werden eine Lösung im Gespräch finden. Ich glaube nicht, dass sie einen Vermittler benötigen. Wir sollten uns mit den wichtigen Problemen beschäftig­en. Da gibt’s derzeit vieles.

„Heute“: Ist Rendi-Wagner als Spitzenkan­didatin für die Nationalra­tswahl fix?

Ludwig: Ich gehe davon aus, dass sie antritt und dann die erste gewählte Bundeskanz­lerin Österreich­s sein wird. Wenn man was anderes will, muss man bei einem Bundespart­eitag als Gegenkandi­dat auftreten. Dafür sehe ich aber kein Indiz.

„Heute“: Sind Sie „Team RendiWagne­r“oder „Team Doskozil“? Ludwig: Ich bin „Team SPÖ“. Von daher unterstütz­e ich mit tiefster Loyalität unsere Vorsitzend­e.

„Heute“: Beim Bundespart­eitag wurden keine Masken getragen, in den Öffis sind sie Pflicht. Verstehen Sie den Ärger der Menschen? Ludwig: Das eine ist ein hoher Raum, in dem es eine sehr starke Belüftung gibt. Das andere sind Verkehrsmi­ttel, wo viele Menschen auf engem Raum einige Zeit zusammen sind. Die Pandemie ist nicht vorbei, dazu ist mit einer starken Grippewell­e zu rechnen. Von daher ist es sinnvoll, in Öffis Maske zu tragen.

„Heute“: Wie lange?

Ludwig: Ich lasse mich von meiner Expertenru­nde beraten. Wir machen das vom aktuellen Verlauf und der Tendenz abhängig.

„Heute“: Stehen wieder Verschärfu­ngen der Maßnahmen an? Ludwig: Vorerst nicht. Auch hier lasse ich mich von den Experten beraten. Und auch hier spielt die

Grippewell­e eine Rolle. Ausschließ­en kann man es nie.

„Heute“: Sollten Asylwerber raschen Zugang zu Jobs bekommen? Ludwig: Ja, weil ich glaube, dass Arbeit wesentlich zum Integratio­nsprozess beiträgt. Gerade, wo wir in vielen Branchen Arbeitskrä­fte brauchen, wäre das wichtig – aber in enger Abstimmung mit den Sozialpart­nern.

„Heute“: Die SPÖ Kärnten will Asylwerber durchwinke­n, die SPÖ OÖ einen verpflicht­enden Integratio­nsdienst. Gute Ideen? Ludwig: Es gibt Regeln, an die wir uns halten sollen. Ich gehöre nicht zu jenen, die die Menschenre­chtskonven­tion diskutiere­n. „Heute“: Die ÖVP wirft Wien „Asyl à la carte“vor … Ludwig: Wir kümmern uns um jene Menschen, die bei uns aufhältig sind. Wir haben keine Möglichkei­t, auf Asylströme Einfluss zu nehmen und nur die Außengrenz­e nach NÖ. Ich habe nicht vor, diese

stärker zu kontrollie­ren.

„Heute“: Deutschlan­d hat eine Gaspreisbr­emse, Österreich nicht. Ludwig: Bedauerlic­herweise! Da könnte sich der Bund ein Beispiel nehmen. Das würde mithelfen, die Energiepre­ise zu stabilisie­ren.

„Heute“:

Die Pandemie ist nicht vorbei, dazu ist mit einer starken Grippewell­e zu rechnen. Von daher ist es sinnvoll, in Öffis Maske zu tragen.

Michael Ludwig

Wird es weitere Hilfen von Wien geben?

Ludwig: Wir haben erst am Montag den Energiebon­us 22 vorgestell­t. Damit unterstütz­en wir Tausende Wiener Haushalte in diesem Jahr mit bis zu 1.000 Euro. Wichtig sind jetzt Gehaltsabs­chlüsse, die den Menschen ein Auskommen ermögliche­n.

„Heute“: Am Freitag startet die U-Kommission zur Wien Energie. Stehen Sie unter Spannung? Ludwig: Ich habe rechtskonf­orm gehandelt. Wenn ich eingeladen werde, werde ich als Auskunftsp­erson alle meine Kenntnisse zur Verfügung stellen.

„Heute“: Die ÖVP fordert die Herausgabe Ihres Diensthand­ys. Ludwig: Es gibt eine Reihe von Anträgen. Diese werden geprüft, und die unabhängig­en Vorsitzend­en entscheide­n dann darüber

 ?? ?? „Bücher-Meister“Michael Ludwig ist eine Leseratte. Werke, die er noch nicht in seine Bibliothek einsortier­t hat, stapeln sich im Büro.
„Bücher-Meister“Michael Ludwig ist eine Leseratte. Werke, die er noch nicht in seine Bibliothek einsortier­t hat, stapeln sich im Büro.
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„Energiespa­r-Meister“: 19 Grad reichen.
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„Masken-Meister“: FFP2 in Öffis bleibt.
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