Heute - Oberösterreich Ausgabe
Ballett statt Tourette: Tanz schenkt Wiener neues Leben
Dominik Vaida wurde oft gehänselt und ausgegrenzt. Starke Ticks bestimmten sein Leben – der Wiener leidet am Tourette-Syndrom. Doch er tanzte sich frei: Durchs Ballett überwand er seine Krankheit.
Zwanghaft beschimpft hat Dominik Vaida nie jemanden. Er gab Tierlaute von sich, berührte fremde Menschen und führte unfreiwillig immer die gleichen Bewegungen aus.
Die Nervenkrankheit Tourette-Syndrom bestimmte das ganze Leben des 19-Jährigen.
Sein Kampf gegen den eigenen Körper veränderte sich schlagartig, als seiner Mutter in der Straßenbahn eine Zeitung in die Hände fiel: Das Staatsopernballett suchte Nachwuchs. Dominik tanzte leidenschaftlich gerne. Ohne zu zittern, schaffte er den Sprung in die Jugendkompanie.
„Es ist ein Wunder: Durchs Ballett hat Dominik seine Krankheit besiegt“, ist seine Mutter überglücklich. Im Buch „Tick“eines Wiener Verlags be- schreibt Admira Vaida ungeschönt den steinigen Weg ihres Kindes vom Tourette zur Pirouette. „Dominik wollte nie als behindert oder Problem angesehen werden“, sagt die Mama, die sich für ihren Sohn sogar zur Krankenschwester ausbilden ließ. Sein Bemühen, die Ticks zu kontrollieren und geheimzuhalten, machten diese nur schlimmer. Bis er schließlich auf Spitzenschuhen die Beherrschung über seinen Körper vollständig zurückerlangte.
„Das Buch macht Hoffnung“, ist Dominik stolz auf seine Mutter. „Man kann die Ticks in den Griff kriegen. Durch die Liebe zum Tanz habe ich es geschafft“, will er anderen Mut machen.
Bevor er seiner Mama erlaubte, das Buch zu schreiben, erfüllte er sich seinen allergrößten Traum: Er eröffnete im Vorjahr den Wiener Opernball. „Ich habe die Krankheit be
erfahren.“. siegt“, jubelt er: „Jetzt kann es die ganze Welt