Heute - Oberösterreich Ausgabe

„Amt steckte mich zu Kindsmörde­rin“

- Von Clemens Oistric www. ueberlebt.at

Denn sie wussten (nicht), was sie tun: Das Jugendamt brachte Walfried J. bei einer verurteilt­en Kindsmörde­rin unter, die ihn täglich misshandel­te. Das Land will nicht zahlen. Beweise sind plötzlich weg.

Walfried J. hatte niemals eine Chance im Leben. Er wuchs bei einer verurteilt­en Mörderin in der Steiermark auf, die ihm 15 Jahre lang unvorstell­bares Leid zufügte. Später wurde der 52-Jährige selbst zum Gewalttäte­r – und will jetzt endlich ein normales Leben. Dazu gehört juristisch­e Gerechtigk­eit.

„Dieses Monster hat mich 15 Jahre lang gefoltert. Ich wurde als Kind etwa in einen dunklen Raum gesperrt, ans Bett gefesselt und blutig geschlagen. Alle meine Milchzähne hat sie mir mit einer rostigen Beißzange gezogen – bis heute leide ich unter den Folgen“, schildert Walfried J.

Im Zuge jahrelange­r Nachforsch­ungen hat er aufgedeckt, dass die BH Leibnitz Schuld an der Misere hatte – und ganz genau wusste, wohin sie ihn steckte. Nämlich zu einer Frau, die ihr eigenes Kind getötet hatte. Einen entspreche­nden Amtsvermer­k hat Walfried J. 2016 eingesehen und heimlich abfotograf­iert. Als er danach an die Öffentlich­keit ging, verschwand dieser brisante Teil aus dem Akt. „Man versucht mich dadurch als Lügner hinzustell­en. Aber ich gebe nicht auf“, sagt er.

Der Familienva­ter hat nun eine Sachverhal­tsdarstell­ung an die Staatsanwa­ltschaft geschickt. Da das Land Steiermark ihn nicht entschädig­t, will er mit brisanten Gutachten vor Gericht ziehen. Auf sammelt er Geld für den Rechtsstre­it

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Walfried J. zieht jetzt vor Gericht.

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