Heute - Oberösterreich Ausgabe
Hier schießt Räuber Security ins Bein
Bankraub in Wiener City, das dramatische Video
Beängstigender Banküberfall im Herzen der Wiener City: Direkt neben dem weltberühmten Hotel Imperial stürmt ein Gangster in ein Geldinstitut. Auf der Flucht feuert er in Panik auf einen Wachmann.
Ringstraße, kurz vor 8 Uhr früh: Als gestern Zehntausende auf dem Weg zur Arbeit sind, schlägt ein gnadenloser Räuber in Wiens Innerer Stadt zu. An der Seite eines Mitarbeiters, der gerade seinen Dienst antreten will, stürmt der Mann mit Pudelhaube in eine Bankfiliale. Sein Gesicht verbirgt er hinter einer Latex-Maske, in der Hand hält er eine geladene Pistole. Der Gangster fordert von den verängstigten Mitarbeitern Bargeld – sie händigen ihm in Panik einige Bündel Banknoten aus, die der Verdächtige gierig an sich rafft und in ein grünes Sackerl stopft. Dann läuft er eilig davon. Ein Security-Mitarbeiter sieht das auf einem Überwachungsbildschirm und stürmt hinterher.
Ein schwerer Fehler: In der Dumbastraße holt er den davonradelnden Räuber zwar auf Höhe Musikverein tatsächlich ein, doch der in die enge getriebene Mann drückt ab. Ein Leserreporter-Video, das „Heute“zugespielt wurde, zeigt die dramatischen Sekunden: Der Verdächtige zielt vom Sattel aus auf die Beine des Wachmanns und feuert eine Kugel ab, fährt dann weiter. Das Opfer (30) humpelt kurz, verfolgt den Räuber dann sogar weiter.
Doch der droht noch einmal mit der Waffe.
Der Security gibt auf – und bricht Sekunden später mit Oberschenkeldurchschuss zusammen. Er wurde im LorenzBöhler-Spital notoperiert und ist nicht in Lebensgefahr.
Bei Redaktionsschluss war der Pistolen-Mann trotz HelikopterFahndung noch nicht gefasst. Er verlor im Tumult der Schießerei Geldscheine auf der Straße, die Passanten aufgesammelt und artig abgegeben haben.
Detail am Rande: An der Adresse der ausgeraubten Bank lebt Ex-Bawag-General Helmut Elsner, auch Lobbyist Alfons MensdorffPouilly unterhält hier ein Büro.
Der gestrige Coup war in Wien der erste Überfall mit Schusswechsel seit 2013. Das Delikt Bankraub – 2007 gab es noch 77, heuer zehn – wird immer seltener, da wenig Geld zu erbeuten ist und die meisten Täter geschnappt werden