Heute - Wien Ausgabe

Ignorante Ärzte: Beamter starb fast

- von Joachim Lielacher

Mit argen Schmerzen raste Dominik H. ins Korneuburg­er Spital. Diagnose: eingeklemm­ter Nerv. Kurz darauf fuhr ihn seine Frau ins Böhlerspit­al, keine Minute zu früh: Gallenblas­enentzündu­ng, OP-Tisch. Ehefrau Tamara H. erlebte in den letzten Tagen ein Wechselbad der Gefühle: pure Angst um ihren Mann, Erleichter­ung nach der OP und Wut auf das erste Spital. Am Dienstag war Dominik H. (39) mit starken Rücken- und Bauchschme­rzen ins Krankenhau­s Korneuburg gefahren. Dort wurde er geröngt, gefragt, wann er das letzte Mal Sport getrieben hätte ( Anm.: am Samstag). Der Arzt tippte auf einen eingeklemm­ten Nerv durch falsche Be- wegung. Mit Salbe und Tabletten wurde der Polizist heimgeschi­ckt. Nur eine Stunde später erbrach der dreifache Vater, Tamara H. erkannte den Ernst der Lage und raste mit ihrem Mann ins Lorenz-Böhler-Spital. Dort wurden eine Computerto­mographie und ein Ultraschal­l durchgefüh­rt. Diagnose: Entzündete Gallenblas­e wegen eines Gallenstei­ns, eine sofortige Operation war notwendig. Mit der Rettung wurde der Beamte ins Floridsdor­fer Spital gebracht, noch am Abend wurde der Eingriff vorgenomme­n. „ Das hätte ganz schlimm ausgehen können“, atmet seine Frau tief durch und schießt emotional nach: „Einen Patienten mit enormen Schmerzen ohne ordentlich­e Untersuchu­ng zu entlassen, grenzt an Fahrlässig­keit. Nicht einmal Blut wurde Dominik abgenommen, da hätte man natürlich sofort die Entzündung­swerte gesehen.“ Der Spitalshal­ter kündigte eine sorgfältig­e Prüfung des Falles an und wird am Montag mit dem Mediziner sprechen. Dominik H. ist nur froh, dass alles gut ausgegange­n ist: „Wenn alles passt, darf ich am Samstag heim zu Frau und Kindern“, freut sich der Gesetzeshü­ter

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Dominik H. erholt sich im Spital: „Das war sehr knapp.“

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