Immer mehr Asylwerber kehren in die Heimat zurück – auf Besuch
Oft nur für Tage, manchmal länger: Asylwerber und Asylberechtigte reisen aus Österreich immer häufiger in ihre Heimat zurück, kommen aber wieder. Ihren Asylstatus verlieren sie dadurch nicht automatisch.
Dem Innenministerium ist das Phänomen bekannt: Die bei uns Asyl Suchenden, aber auch bereits anerkannte Flüchtlinge würden Nachschau halten, ob ihr Haus noch stehe oder ob ihre Fa- milienangehörigen noch leben, so Ministeriumssprecher KarlHeinz Grundböck in der „Kleinen Zeitung“. Nicht immer würden sie wirklich an den Ort ihrer Herkunft zurückkehren, sondern sich in sicheren Landesteilen – etwa in Kurdengebieten – aufhalten. Auch Todesfälle seien Gründe für die kurzzeitige Rückkehr.
Jeder Fall wird extra geprüft
Mitunter können diese Reisen in Länder wie den Irak oder Syrien Folgen für das Verfahren haben: Wer als Asylgrund politische oder religiöse Verfolgung angegeben hat und trotzdem wieder an den Ort seiner mutmaßlichen Verfolgung zurückkehrt, muss – wenn ihn die Behörden erwischen – mit einer Einzelprüfung seines Asylfalls rechnen. Bestätigen sich dabei Zweifel an der Schutzbedürftigkeit, wird den betroffenen Asylberechtigten der Asylanspruch aberkannt. Bei Asylwerbern endet das laufende Verfahren dann automatisch mit einem negativen Bescheid. Wie viele Schutzsuchende kurzzeitig in ihre Heimat zurückkehren, wird nicht erhoben. Pro Jahr gibt es aber rund 400 AsylAberkennungsverfahren nach positivem Bescheid, sagt Grundböck zu „Heute“