Prozess-Groteske um Glawischnig
Viel Rampenlicht um eine Rotlicht-Causa, die nie stattgefunden hat: Ex-Grünen-Chefin Eva Glawischnig wehrte sich gestern vor Gericht gegen das Gerücht, sie hätte als Studentin in einem Bordell angeschafft.
Eva Glawischnig gegen Walter E. – für diesen Prozess wollten Kiebitze gestern am „Landl“freiwillig Eintritt entrichten: Die ExGrüne verklagte den Verschwörungstheoretiker, weil er auf seiner Homepage den Unfug verbreitet hatte, dass sie einst als Prostituierte gejobbt haben könnte. Das absurdeste Verfahren des Jahres begann buchstäblich mit einer Punkt-Landung: Anwältin Astrid Wagner (im modischen Leoparden-Mantel) rauschte mit „Heute“- Ausgabe in der Handtasche in den Gerichtssaal und nahm neben Glawischnig (safrangelber Style) Platz. In der Zeitung hatte Wagner gelesen, „dass Madame Ninas Werk zu PropagandaZwecken missbraucht wurde“. Sie forderte 10.000 Euro Schmerzensgeld: „Die schwer herzkranke Buchautorin hat sich den Aufreger so zu Herzen genommen, dass sich ihr Gesundheitszustand massiv verschlechtert hat“, so Wagner. Der Aufreger? Die Memoiren der „Puff-Mutter“waren Anlass für den Absurd-Prozess: „Madame Nina“hatte im Kapitel „Eva“über den Rotlicht-Job einer späteren Politikerin geschrieben, aber klargestellt, „dass Eva nicht der richtige Name dieser Dame ist“. Walter E. (besitzt eine „Fluchtburg“für den Notfall und ist überzeugt, dass ein Systemwechsel mit neuer Monarchie naht): „Ich habe nie behauptet, dass Frau Glawischnig eine H*** ist – nur Andeutungen gemacht, dass viel- leicht etwas dran sein könnte.“Glawischnig: „Es ist absolut unmöglich, dass ich diese Eva bin.“Dennoch beharrte Walter E. darauf, die schwer kranke, bettlägerige „Madame Nina“noch als Zeugin (nur wovon?) zu vernehmen. Daher: Prozess vertagt. Es gilt weiter die Unsinnsvermutung