12 Stunden im Job: Was denken Sie?
Zwölf Stunden am Tag, 60 Stunden in der Woche arbeiten, freiwillig: Geht es nach VP-Chef Kurz und FP-Chef Strache, wird das bald möglich sein. Ihre türkis-blaue Regierung soll noch vor Weihnachten stehen. Es geht in die Zielgerade. Die Chefverhandler von VP und FP treffen einander nun täglich. „Laufend“berichten sie auch dem Bundespräsidenten über den Fortschritt der Koalitionsgespräche. „Ziel ist, bis Weihnachten fertig zu sein“, sagten die Parteichefs Kurz und Strache gestern bei der Präsentation ihrer Wirtschaftspläne. Kernpunkt: „Arbeitszeitflexibilisierung“. Die Normalarbeitszeit bleibt unangetastet, „Überstunden sollen weiterhin abgegolten werden“, so Kurz. Die Arbeitszeit aber werde „täglich auf zwölf Stunden, wöchentlich auf 60 Stunden“ausweitbar sein. Geregelt sollte das auf betrieblicher Ebene werden. Eine Aushebelung der Kollektivverträge stelle dies nicht dar, meinte der VP-Chef. Das Einvenehmen mit dem Betriebsrat – gibt es keinen, mit denArbeitnehmern – müsse hergestellt werden. Mit Widerstand der Gewerkschaften wird gerechnet: „Es gibt immer jemanden, den etwas stört“, sagte Kurz. „Gerade in Österreich gibt’s oft keinen Willen zur Veränderung“, ergänzte Strache. „Kurz und Strache haben nur die Profite der Konzerne und nicht die Gesundheit und Familien der Beschäftigten im Blick“, reagierte sofort SP-Klubchef Schieder. Im Wirtschaftsbereich zwar einig, dürfte es aber sonst noch Unstimmigkeiten zwischen VP und FP geben. Bei der „Sicherheit“sei man jedoch „auf einem guten Weg“, so Kurz. Strache: „Oft gehen die ersten 80 % schnell, die letzten 20 % sind dann schwierig.“Ein Angelobungstermin am 20. Dezember ginge sich aber noch aus