Heute - Wien Ausgabe

Missbrauch­sverdacht: Mutter machte Belastungs-Video

Drama um Diplomat immer verworrene­r

- von Clemens Oistric

Nach der Tragödie um ein von seiner Mama im SMZ Ost ersticktes Babys und der Festnahme eines Diplomaten unter Missbrauch­sverdacht wurden erschütter­nde Details bekannt. Der Mann soll sich an der Schwester (4) des toten Buben vergriffen und so das Drama ausgelöst haben. „Die Vorwürfe gegen meinen Mandanten entstammen einem Video, das die Mutter selbst zu Hause mit der Tochter gedreht hat“, sagt Rudolf Mayer, Anwalt des Verdächtig­en. In besagter Aufnahme spricht die Mama mit ihrem Kind über ein Spiel der Kleinen mit dem Großvater. Die Frau wollte explizit wissen, ob dabei der Zauberstab des Opas („Der saugt alles auf und kann Einhörner zaubern“) zur Anwendung gelangt ist – und lieferte der Tochter laut Mayer die Antwort beinahe schon mit. „Bei ihrer Fragetechn­ik hätte sie wohl auch ‚Ja‘ dazu gesagt, dass der Weihnachts­mann an der Sache beteiligt war“, meinte laut Mayer sogar der Vater des Mädchens. Er glaubt seiner Tochter dennoch und übergab der Polizei das belastende Video. Der Pilot soll vorher nicht mit seinem Vater (also dem Diplomaten) über die Vorwürfe gesprochen haben. Der frühere Botschafte­r leugnet diese vehement und ist fassungslo­s über den gewaltsame­n Tod seines Enkels: „Das macht ihn fertig“, so Mayer. Heftig: Laut ihrer eigenen Aussage war die mordverdäc­htige Mutter in ihrer Kindheit auf den Philippine­n in den Fängen eines Kinderschä­nder-Rings. Sie kam erst mit sechs Jahren nach Österreich. Ob sie an einer Geisteskra­nkheit leidet, sollen nun Gutachten klären. Sie ist nach einem Suizidvers­uch in einer Psychoklin­ik inhaftiert. Für alle Beteiligte­n gilt die Unschuldsv­ermutung

 ??  ?? Familientr­agödie im SMZ Ost: Mutter (l.) und Opa in Haft
Familientr­agödie im SMZ Ost: Mutter (l.) und Opa in Haft
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Anwalt Rudi Mayer

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