„Spitalskeim zerstörte mein Leben“
Das Schicksal erwischte Sabrina S. mit voller Wucht: Nach einer unglaublichen Leidensgeschichte durch Krankheiten wurde der schwerbehinderten Wienerin jetzt auch das Pflegegeld gestrichen.
„Ich hege keinen Groll. Ich will einfach nur gesund werden.“Sabrina S. (36) lässt sich seit acht Jahren nicht unterkriegen – und das, obwohl ihr das Leben bis jetzt kaum Gnade zeigte: Mit 28 Jahren spürte die
von S. Höllmüller u. M. Providakis
Aerobic-Trainerin plötzlich ihren Fuß nicht mehr. Im Spital dann die schreckliche Diagnose: Ein Wirbel der Wienerin war lose, beschädigte ihre Nerven. Sie musste sofort notoperiert werden. Die junge Frau schloss im Operationssaal die Augen – und öffnete sie erst Monate später wieder. Im Zuge der Wundreinigung
war Sabrina mit einem Spitalskeim infiziert worden, mit verheerenden Folgen: schwere Blutvergiftung, Organversagen, drei Monate Wachkoma. Als sie wieder zu sich kam, war sie querschnittsgelähmt:
„Ich war hochansteckend, vom Kopf über die Hüfte bis zu den Zehen komplett im Rollstuhl fixiert. Zwei Jahre habe ich kaum das Tageslicht gesehen.“
Statt aufzugeben, kämpfte sich Sabrina zurück ins Leben und spürt heute – entgegen aller Prognosen – ihren Körper wieder fast bis zu den Knien. Doch nun wandte sich die Kämpfernatur hilfesuchend an „Heute“. Laut Amtsschreiben ist die Wienerin (ihr fehlt die gesamte Lendenwirbelsäule) plötzlich wieder arbeitsfähig – ihr wurde das Pflegegeld gestrichen und sie verlor ihre Pflegerin. Nun bekommt Sabrina 480 Euro Notstandshilfe. Sie will die Entscheidung anfechten, doch allein die Transporte zu Gutachter-Terminen kosten knapp 130 Euro: „Ich weiß nicht mehr weiter.“