Nazi-Skandal um FP-NÖ-Kandidat
Die Burschenschaft „Germania zu Wiener Neustadt“soll jahrelang Liederbücher mit Nazi-Texten vertrieben haben. Vize-Obmann Udo Landbauer, FP-Spitzenkandidat in NÖ, will davon nichts gewusst haben.
Fünf Tage vor der Niederösterreich-Wahl erhebt der „Falter“schwere Vorwürfe gegen den blauen Frontmann Udo Landbauer. Seine Burschenschaft „Germania
zu Wiener Neustadt“soll über 20 Jahre lang Liederbücher verbreitet haben, in denen der Holocaust und die NS-Kriegsverbrechen verherrlicht werden. Auszüge: „Da trat in ihre Mitte der Jude Ben Gurion: ,Gebt Gas, ihr alten Germanen, wir schaffen die siebte Million.‘“(Anm.: Die Nazis ermordeten sechs Millionen Juden) Oder: „Da schritt in ihre Mitte ein schlitzäugiger Chines’: ,Auch wir sind Indogermanen und wollen zur Waffen-SS.‘“
Landbauers Sprecher bestätigte, dass die Germania das Liederbuch verwende. Die rassistischen Stellen seien aber „herausgerissen oder geschwärzt“worden. Landbauer selbst habe nie eine ungeschwärzte Version gesehen. Er habe „nichts zu tun damit“, sei zum Zeitpunkt der Neuauflage des Buches erst elf Jahre alt gewesen. Landbauer stellte seine Mitgliedschaft bei der Germania gestern ruhend.
Auch Bundeskanzler Kurz nahm auf Twitter Stellung: „Die Liedtexte der Germania sind rassistisch, antisemitisch und absolut widerwärtig. Dafür darf es in unserem Land keinen Platz geben. … die Verantwortlichen müssen zur Rechenschaft gezogen werden“