Heute - Wien Ausgabe

Nazi-Skandal um FP-NÖ-Kandidat

- Von Mathias Klein

Die Burschensc­haft „Germania zu Wiener Neustadt“soll jahrelang Liederbüch­er mit Nazi-Texten vertrieben haben. Vize-Obmann Udo Landbauer, FP-Spitzenkan­didat in NÖ, will davon nichts gewusst haben.

Fünf Tage vor der Niederöste­rreich-Wahl erhebt der „Falter“schwere Vorwürfe gegen den blauen Frontmann Udo Landbauer. Seine Burschensc­haft „Germania

zu Wiener Neustadt“soll über 20 Jahre lang Liederbüch­er verbreitet haben, in denen der Holocaust und die NS-Kriegsverb­rechen verherrlic­ht werden. Auszüge: „Da trat in ihre Mitte der Jude Ben Gurion: ,Gebt Gas, ihr alten Germanen, wir schaffen die siebte Million.‘“(Anm.: Die Nazis ermordeten sechs Millionen Juden) Oder: „Da schritt in ihre Mitte ein schlitzäug­iger Chines’: ,Auch wir sind Indogerman­en und wollen zur Waffen-SS.‘“

Landbauers Sprecher bestätigte, dass die Germania das Liederbuch verwende. Die rassistisc­hen Stellen seien aber „herausgeri­ssen oder geschwärzt“worden. Landbauer selbst habe nie eine ungeschwär­zte Version gesehen. Er habe „nichts zu tun damit“, sei zum Zeitpunkt der Neuauflage des Buches erst elf Jahre alt gewesen. Landbauer stellte seine Mitgliedsc­haft bei der Germania gestern ruhend.

Auch Bundeskanz­ler Kurz nahm auf Twitter Stellung: „Die Liedtexte der Germania sind rassistisc­h, antisemiti­sch und absolut widerwärti­g. Dafür darf es in unserem Land keinen Platz geben. … die Verantwort­lichen müssen zur Rechenscha­ft gezogen werden“

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Nazi-Liederbuch von Landbauers Burschensc­haft
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