Polizist Gleirscher schreibt Gold-Märchen im Eiskanal
Dritter Olympia-Tag, erste Medaille für Österreich – und die gleich in Gold! David Gleirscher, 23-jähriger Polizist aus Hall in Tirol, gewann den Medaillen-Krimi im Eiskanal. Nach Lauf drei noch Dritter, fing der krasse Außenseiter trotz beschlagenem Visier im Finale noch Topfavorit Felix Loch (D), der einen schweren Patzer im Schlussteil hatte, und Chris Mazdzer (US) ab – und holte das erste Rodel-Gold im Einsitzerbewerb seit 26 Jahren. In Albertville triumphierte Doris Neuner. Im Weltcup war Gleirscher nie besser als Vierter, bei Olympia ist er der Größte. Um 1.28 Uhr traf er im Österreich-Haus ein, wurde dort frenetisch gefeiert. „Was da passiert, ist ein Wahnsinn“, jubelte er.
Wer ist der neue rot-weiß-rote Sportheld? Gleirscher fuhr bis zwölf Jahre Skirennen, startete dann als Rodler durch. Er stammt aus einer Sportler-Familie: Vater Gerhard Gleirscher ist Ex-Weltmeister im Rodeln, Opa Vinzenz Hörtnagl war als Gewichtheber bei Olympia. Bruder Nico rodelt auch, gegen ihn setzte sich der Olympiasieger in der ÖSV-internen Quali durch. „Das war alles andere als einfach.“
Den Olympiasieg nannte Gleirscher ein „Märchen“. Sein großer Stolz ist sein sieben Monate alter Sohn Leon. „Seit ihm weiß ich, was wichtig im Leben ist.“Die große Feier verschob er. Heute kriegt er Gold, am Donnerstag startet er im Teambewerb: „Volle Attacke!“
„Es fühlt sich gerade an wie ein Märchen“David Gleirscher