Praterstern-Stecher spricht vom Teufel und will Koran!
Im Nachthemd saß der Messerstecher vom Praterstern gestern im Gefängnis seiner Anwältin Astrid Wagner gegenüber. Er jammerte über sein kaputtes Leben in Wien und faselte vom Teufel und „Teufelsfrauen“.
Einen Tag nach seinem Suizidversuch in der Justizanstalt Josefstadt hatte Jafar S. (23) gestern keine äußerlichen Verletzungen. Innerlich dürfte es beim Afghanen aber gehörig brodeln: Er gestikulierte wild und wirkte verwirrt, als er seine Anwältin Astrid Wagner kennenlernte. Jafar S. trug nur ein knielanges Nachthemd.
„Er sprach sehr viel vom Teufel. Von Teufelsmenschen und Teufelsfrauen. Der Teufel hätte ihn zudem durch Wien verfolgt und auch bei seiner Familie in Afghanistan angerufen, um ihn schlechtzumachen“,
erzählt Wagner über die wirre Welt ihres Klienten. Warum er eine österreichische Arztfamilie und einen Landsmann vergangenen Mittwoch mit seinen Klappmessern beinahe umgebracht hätte – darüber spricht er nicht schlüssig. „Er hat das wohl verdrängt“, so Wagner. Bereits in Afghanistan habe er begonnen, Gras zu rauchen. In Wien kamen dann Kokain, Ecstasy und reichlich Alkohol hinzu.
Außerdem fühlte er sich nicht wohl in Österreich. Er kam 2015, saß bereits in Haft und schlug sich dann als „U-Boot“durch. Bei der Caritas wollte er seine Heimreise erwirken.
Derzeit hat Jafar S. nur einen einzigen Wunsch: Seine Anwältin möge ihm doch baldigst einen Koran in den Häf’n bringen – am besten in seiner Muttersprache Farsi. „Auf mich macht dieser Mann einen psychisch schwerst beeinträchtigten Eindruck“, sagt die Anwältin, die Jafar S. mit Wolfgang Blaschitz verteidigt. Wagner fordert eine psychiatrische Untersuchung. Für Jafar S. gilt die Unschuldsvermutung