In dieser Branche kann man schnell Karriere machen!
Gerade in einem Center sind schon große, bekannte Marken die Zugnummer, wo der Gast weiß, worauf er sich einlässt. Spannend wird die Frage, ob es ausreicht zu sagen: Lass uns nur genügend attraktive Gastronomie hineingeben, dann ist die Welt in Ordnung. Das wird nicht reichen!
Ratzenberger (AIDA): Früher wollten wir unbedingt ein Ecklokal, um viel Fläche zu haben. Einkaufszentren entwickeln sich unterschiedlich. Im Aufhofcenter sind wir rausgegangen, Donauzentrum funktioniert wieder hervorragend. Travel Hubs ist auch ein Punkt, den wir jetzt aufgenommen haben. Wir werden auch am Flughafen eine Filiale eröffnen. Ich komme an, sehe eine bekannte Marke, ich weiß, was ich bekomme, und muss nicht lange entscheiden. Was habe ich denn dort? Alles, nur keine Zeit.
Heute: Welche sind denn die größten Herausforderungen der Branche?
Pizzera (McDonald’s): Das eine Thema ist: Anspruch und Service sind steigend, Mitarbeiter werden sogenannte Gästebetreuer. Weiters müssen wir uns auf die Digitalisierung einstellen, sei es in der Akquise, in der Nutzung im Restaurant oder in der Schaltung der Bekanntheit. Wir sind mit unserem Bonusclub und den Bestellterminals auf dem richtigen Weg. Das dritte ist der Anspruch auf Qualität. Deswegen beziehen wir 75 Prozent unserer Produkte aus Österreich.
Pietsch
(Nordsee): Systemgastronomie ist für mich die interessanteste Branche, die es gibt. Natürlich sind wir in einem Spannungsfeld. Der
Swing Kitchen
Faust (Le Burger): Der Stellenwert der Systemgastronomie in Österreich müsste mehr in den Vordergrund gehoben werden. Im Vergleich zu anderen Ländern sind wir erst am Anfang. Das Wirtshaus und die traditionelle Küche sind in Österreich viel stärker als die Systemgastronomie.
Erfolgreiche Player sind alle Systeme
Die erfolgreichen Player etwa in Deutschland sind alle Systeme, das Wirtshaus an der Ecke ist dort schon relativ lange ausgestorben.
Aida
Markt wächst durchaus dynamisch. Der Gast fordert auch mehr. Auch digital. Man fotografiert das, was man isst, mit dem Handy und postet das. Der Stellenwert des Essens ist viel stärker gewachsen. Auch in der Systemgastronomie: Das ist nicht mehr Versorgung, sondern Erlebnis. Natürlich bringt das auch weitere Anforderungen an Service und Qualität mit sich. Auf der anderen Seite des Spannungsfelds ist das Thema Mitarbeiter, stark verbunden mit dem Image der Branche.
Pizzeria (McDonald’s): Man kann relativ schnell Karriere machen, etwa als Restaurantleiter eines Standorts mit mehreren Millionen, führt 40 Mitarbeiter. Wir haben ein sehr hohes Investitionsvolumen in unserer Branche. Guter Optimismus macht erfolgreich!
Graf (Burger King): Was mir das Leben schwer macht, sind die ganzen behördlichen Auflagen. Früher sind vielleicht 14 bis 16 Punkte vorgeschrieben worden. Jetzt habe ich einen Betriebsanlagenbescheid bekommen mit 63 Auflagen drinnen. Welche To-dos das nach sich zieht und welche Kosten, das ist ein Wahnsinn. Auch rückwirkend die Umsetzung der Registrierkassen oder jetzt gerade die Datenschutzgrundverordnung. Das sind sicher Herausforderungen, die nicht jeder stemmen kann …
Schillinger (Swing Kitchen): … die wir zum Glück stemmen können, weil wir Systemgastronomen sind.
Pietsch (Nordsee): Es wird auch zu einer Bereinigung des Markts führen. Je höher die Komplexität eines Betriebs ist, desto mehr werden sich überlegen: Will ich das?
Ratzenberger (AIDA): Wenn ich die Konkurrenz töten will, ja! Das sehe ich als sehr gefährlich an, wenn das Aussieben von selbst beginnt. Pietsch: (Nordsee): Der Lehrberuf Systemgastronomie ist vielleicht nicht gerade der Trendberuf, aber es ist sehr wohl schön, etwas mit Essen zu tun zu haben, mit Lebensmitteln und mit Speisen zu tun. Das beflügelt das kulinarische Geschäft! In Wahrheit ist ja jeder erfolgreiche Gastronom ein Systemgastronom!
Pizzera (McDonald’s): Er dupliziert die Idee. Die Kunden vergeben am Ende die Sterne!
Heute: Vielen Dank für das interessante Gespräch!