Ex-BVT-Spionagechef hortete Privatdaten von VP-Politikern
Nächster Aufreger rund um das Bundesamt für Verfassungsschutz: Der Ex-Spionagechef soll Daten von ranghohen VP-Politikern auf einer Festplatte an seinem Wohnort gesammelt haben.
Die unendliche Geschichte rund um die Hausdurchsuchung beim BVT ist um ein Kapitel reicher: Laut Ermittlungsdokumenten hatte der mittlerweile entlassene Chef der Abteilung Nachrichtendienste über Jahre eine prominente Sammlung an Telefonnummern, Privatadressen und anderen sensiblen Details über Spitzenpolitiker der VP (s. oben) gehortet – daheim. Neben
diesen privaten Infos sollen auch zwei Staatsanwälte und mehrere Richter vom Datenklau betroffen sein, so die APA.
Der VP-nahe Mann soll die sensiblen Daten außerdem dem ehemaligen Generaldirektor für öffentliche Sicherheit, Herbert Anderl, angeboten haben. In einem Brief an dessen Privatadresse hatte der Mitarbeiter seinem „Bundesbruder“(beide sind Mitglieder einer farbentragenden katholischen Verbindung, Anm.) „Vernetzungsdienste“seinerseits angeboten. Dazu zählte er auch die Beschaffung von Information „abseits der formellen Kanäle“. Anderl schließt nicht aus, einen derartigen Brief erhalten zu haben. Erinnern könne er sich daran aber nicht, sagte er den „SN“. Woher der Beschuldigte Zugang zu den Daten hatte, ist unklar. Sein Anwalt spricht von einem „privaten Adressbuch“. Die Korruptionsstaatsanwaltschaft ermittelt wegen Verdachts auf Amtsmissbrauch