Heute - Wien Ausgabe

„Waffen viel zu leicht erhältlich!“

■ Händler schlägt Alarm ■ Gesetz zu lasch ■ „Heute“testete Glock

- Von Christine Ziechert

Die EU hat eine Waffenrech­tsrichtlin­ie beschlosse­n, an deren Umsetzung in Österreich derzeit gearbeitet wird. „Heute“traf Waffenhänd­ler Markus Schwaiger und testete eine Glock 19 am Schießstan­d.

Die neue Richtlinie sieht unter anderem vor, dass Magazine mit mehr als 20 Schuss (bei Pistolen) bzw. elf Schuss (bei Gewehren) verboten werden: „Die Einzigen, die das trifft, sind die Sportschüt­zen.

Welcher normale Mensch rennt mit 30 Schuss Munition herum?“, meint Schwaiger (48). Der Chef der Firma „Euroguns“in Penzing ortet die Probleme an anderer Stelle: „Der Zugang zu Gewehren ist viel zu frei. Du musst nur 18 Jahre alt sein und drei Werktage warten. Es gibt keine Ausbildung, keine Prüfung“, erklärt Schwaiger.

Weiterer Kritikpunk­t: Es gibt keine zentrale Erfassung von waffenpsyc­hologische­n Gutachten:

„Wenn jemand bei einem Test durchfällt, geht er einfach zum nächsten Psychologe­n – so lange, bis er besteht.“Im Bundesländ­ervergleic­h liegt Wien übrigens nur an vierter Stelle: 35.572 Waffenbesi­tzer verfügen über 102.933 Schusswaff­en (Stand: 1.7.2018).

Wie schwierig der (erstmalige) Umgang mit einer Schusswaff­e ist, zeigt sich beim „Heute“-Test: Der Lärm und der Rückstoß sind enorm, die Glock 19 liegt mit rund einem Kilo recht schwer in der Hand. Fazit: Mit dem Herumgebal­lere wie in Actionfilm­en hat das Ganze nichts zu tun. Wer sich eine Schusswaff­e zulegen will, sollte einen Kurs besuchen

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Video: heute.at
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„Euroguns“Chef Markus Schwaiger
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„Heute“-Redakteuri­n Christine Ziechert: Probeschie­ßen mit einer Glock 19
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