„Waffen viel zu leicht erhältlich!“
■ Händler schlägt Alarm ■ Gesetz zu lasch ■ „Heute“testete Glock
Die EU hat eine Waffenrechtsrichtlinie beschlossen, an deren Umsetzung in Österreich derzeit gearbeitet wird. „Heute“traf Waffenhändler Markus Schwaiger und testete eine Glock 19 am Schießstand.
Die neue Richtlinie sieht unter anderem vor, dass Magazine mit mehr als 20 Schuss (bei Pistolen) bzw. elf Schuss (bei Gewehren) verboten werden: „Die Einzigen, die das trifft, sind die Sportschützen.
Welcher normale Mensch rennt mit 30 Schuss Munition herum?“, meint Schwaiger (48). Der Chef der Firma „Euroguns“in Penzing ortet die Probleme an anderer Stelle: „Der Zugang zu Gewehren ist viel zu frei. Du musst nur 18 Jahre alt sein und drei Werktage warten. Es gibt keine Ausbildung, keine Prüfung“, erklärt Schwaiger.
Weiterer Kritikpunkt: Es gibt keine zentrale Erfassung von waffenpsychologischen Gutachten:
„Wenn jemand bei einem Test durchfällt, geht er einfach zum nächsten Psychologen – so lange, bis er besteht.“Im Bundesländervergleich liegt Wien übrigens nur an vierter Stelle: 35.572 Waffenbesitzer verfügen über 102.933 Schusswaffen (Stand: 1.7.2018).
Wie schwierig der (erstmalige) Umgang mit einer Schusswaffe ist, zeigt sich beim „Heute“-Test: Der Lärm und der Rückstoß sind enorm, die Glock 19 liegt mit rund einem Kilo recht schwer in der Hand. Fazit: Mit dem Herumgeballere wie in Actionfilmen hat das Ganze nichts zu tun. Wer sich eine Schusswaffe zulegen will, sollte einen Kurs besuchen